Nach Monaten intensiver redaktioneller Vorbereitung schlägt die BILD-Zeitung am 11. Januar 2013 zu: Nach den ersten Tagen einer allgemeinen Kampagne gegen den Rundfunkgebührenbeitrag („Wutwelle gegen GEZ“) sind nun auch die Rundfunkklangkörper dran.

O-Ton: „Mit 1100 Musikern und 200 Sängern vergeigt die ARD in elf Orchestern (neun Sinfonie-, zwei Rundfunkorchester), vier Big Bands, fünf Chören die Gebühren.“



Wenn es nach der BILD-Zeitung ginge, würden im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nur noch CD’s abgespielt und die Nachrichten von 400-Euro-Kräften aus der (BILD-)Zeitung vorgelesen.





Die DOV ist entsetzt über diese üble Stimmungsmache gegen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und die Rundfunkklangkörper. Ohne die Orchester, Chöre und Bigbands der ARD und der roc Berlin gebe es kaum noch eine zeitgenössische Musikproduktion in Deutschland, einen Einbruch der Uraufführungen, keine hochwertigen Live-Übertragungen, keine Aufführungen mit Werken verfemter Komponisten etc. mehrere deutsche Musikfestivals könnten ihre Tore schließen.



Das alles ist der BILD-Zeitung bewusst, aber es ist ihr offenbar egal. Hauptsache, die „Wut-Quote“ der eigenen Leserschaft stimmt. Es ist am Ende nur zu hoffen, dass die Vernunft siegt und sich die Landesrundfunkanstalten, die Rundfunkgremien und die politisch Verantwortlichen von der Schmutzkampagne der BILD-Zeitung nicht beeindrucken lassen. Deutschland darf stolz sein auf seine reichhaltige und differenzierte Rundfunkklandschaft und seine Rundfunkklangkörper.



Inzwischen regt sich Protest gegen diese pauschale Diffamierung des offentlich-rechtlichen Rundfunks und der Rundfunkklangkörper. So hat sich z.B. der Generalsekretär des Deutschen Musikrats in einem offenen Brief an den Vorstandsvorsitzenden des Springer-Konzerns gewandt.

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