Für die Studie wurde im Zeitraum von 2010 bis 2019 die Geschlechterverteilung bei den Urheber*innen der Songtitel in den Top 100 Single-Charts ausgewertet. Die Begrenzung des Zeitraums auf das Jahr 2019 wurde gewählt, um eine Vergleichbarkeit mit der Livebranche herstellen zu können (2019 war das letzte Jahr mit regulärem Livekonzert-Betrieb vor der Corona-Pandemie). Zudem wurden in Kooperation mit der GEMA die bei der GEMA angemeldeten Werke nach den gleichen Aspekten ausgewertet. Zuletzt wurde die Geschlechterverteilung auf 15 verschiedenen Festivalbühnen analysiert - hier zusätzlich unter Einbeziehung des Jahres 2022.

Im Ergebnis zeigt sich, das alle untersuchten Bereiche in hohem Maße männlich dominiert sind und Frauen sowie nicht-binäre Personen deutlich unterrepräsentiert sind. Musik in den deutschen Wochencharts wird zu mehr als 85 % von Männern komponiert. Bei der Zahl der GEMA-Mitglieder konnte ein geringer Anstieg des Frauenanteils um 1 % verzeichnet werden. Der Anteil bei den angemeldeten Songs ging hingegen leicht zurück. Auf den Festivalbühnen lässt sich im beobachteten Zeitraum eine leichte Steigerung des Frauenanteils beobachten. Dennoch bleibt auch auf den ausgewerteten Festivalbühnen die Beteiligung weiblicher Musiker*innen mit einem Durchschnitt von 16 % noch 2019 deutlich unter 20%. Ausnahmen bilden vor allem kleinere oder mittelgroße Festivals, die es auf bis zu 29 % Frauen*anteil schaffen. Einen weiteren Aufwärtstrend auf den Festivalbühnen stellten Music S Women* auch in den Line-Ups des Jahres 2022 fest. Gerade die kleineren Festivals zeigen eine deutliche Verbesserung für den Anteil von Musikerinnen. Von Geschlechtergerechtigkeit sind die Zahlen aber immer noch weit entfernt.