Am kommenden Sonntag, den 18. März 2007 tritt das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (Konvention Kulturelle Vielfalt) in Kraft. Seit der Verabschiedung dieses Übereinkommens am 20. Oktober 2005 in Paris haben es 52 Staaten ratifiziert. Damit das Übereinkommen in Kraft tritt, war die Ratifizierung durch 30 Staaten erforderlich. Deutschland hat das Übereinkommen am 12. März 2007 ratifiziert.
Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ist sehr erfreut über die schnelle Ratifizierung. Bereits die Erarbeitung der Konvention Kulturelle Vielfalt erfolgte äußerst schnell. Zwischen dem Beschluss der UNESCO, das Übereinkommen zu erarbeiten, im Oktober 2003 und der Verabschiedung im Oktober 2005 lagen gerade einmal zwei Jahre. Dass jetzt so viele Staaten so zügig die Konvention Kulturelle Vielfalt ratifiziert haben, zeigt, dass sie auf breite Zustimmung in den Mitgliedsstaaten der UNESCO trifft und dass zahlreiche Länder der starken Ökonomisierung des Kulturbereiches etwas entgegen setzen wollen.
Das Übereinkommen zielt darauf ab, dass die Staaten finanzielle und rechtliche Maßnahmen zum Schutz der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen in ihrem Land ergreifen können. Die öffentliche Kulturförderung erhält damit eine grundlegende Bedeutung.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Konvention Kulturelle Vielfalt trifft offensichtlich den Nerv der Zeit. Der Kulturbereich wird als Rückzugsfläche von der weltweiten Ökonomisierung gesehen. Die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen wird von vielen Staaten für wichtiger erachtet als die Liberalisierung des Handels mit Kulturgütern und -dienstleistungen. Kultur ist eben mehr als eine Handelsware. Kultur transportiert Ideen und Werte. Nach dem internationalen Prozess der Ratifizierung steht nun die nationale Umsetzung auf der Tagesordnung. Der Deutsche Kulturrat wird eine Arbeitsgruppe einsetzen, die sich mit den Auswirkungen der Konvention Kulturelle Vielfalt auf die nationale Kulturpolitik befassen wird.“
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