Der Präsident des Landesmusikrats Hessen e.V., Hartmut Gerhold, ist in der Mitgliederversammlung am 19. September 2009 nach gut einjähriger Tätigkeit zurückgetreten. Zusammen mit ihm haben alle übrigen Präsidiumsmitglieder ihre Ämter niedergelegt.
Als Gründe für diesen Schritt gab Gerhold die Belastung an, die mit der vollständigen Aufklärung und Aufarbeitung von aus der Vergangenheit herrührenden Problemen des Verbandes verbunden waren. Dies habe zu einer erheblichen Einschränkung der Kapazitäten bei einer dringend notwendigen Neuausrichtung des Verbandes geführt. "Eine Entwicklung und Ausgestaltung neuer Perspektiven für die Arbeit des Musikrates war unter diesen Bedingungen zu keiner Zeit möglich", so Gerhold. Zum zweiten beklagt er die mangelnde Unterstützung der laufenden Arbeit des Landesmusikrats durch das zuständige Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Auch hätten gelegentliche Gesprächsansätze über musikfachliche und musikpolitische Themen zu keinerlei weiterführenden Perspektiven geschweige denn zu Ergebnissen geführt.
Gerhold bedauerte es, diese Entscheidung fällen zu müssen. Der Landesmusikrat Hessen gehöre zu den am schwächsten aufgestellten Landesmusikräten der Bundesrepublik. Mit nur einer hauptamtlichen Geschäftsführerin und einem rein ehrenamtlich tätigen Präsidium sei eine effektive Arbeit für die Musik im Land nur dann möglich, wenn man bei den Partnern in Politik und Verwaltung wenigstens auf offene Ohren und die Bereitschaft einer Auseinandersetzung mit den Belangen und Problemen des hessischen Musiklebens stoße.
Der Landesmusikrat habe immer an einer Weiterentwicklung der Strukturen und der Qualität bestimmter Bereiche des Musiklebens gearbeitet. Er veranstaltet Wettbewerbe wie "Jugend musiziert" oder "Jugend jazzt", die hessischen Chor- und Orchesterwettbewerbe; er führt diverse Fortbildungs- und Fördermaßnahmen durch und versteht sich als Mittler zwischen den in ihm vertretenen Verbänden und Institutionen und der hessischen Landesregierung bzw. den politischen Körperschaften in den Kreisen und Gemeinden. Mit seinen Mitgliedern, darunter über 50 der Musikpflege in Hessen dienenden Organisationen und Institutionen mit ihrerseits insgesamt über 500.000 Mitgliedern, ist er seit vielen Jahren ein tragender Pfeiler für das Kulturleben und für ein gedeihliches Zusammenleben der Gesellschaft in Hessen. Er bündelt damit ein Potential an Fachkenntnis und ehrenamtlichem Engagement, das der Politik als Gesprächs- und Aktionspartner zur Verfügung stünde.
Gerhold hofft, dass nach Klärung und Aufarbeitung der Probleme, die aus der Vergangenheit des Verbandes herrühren, mit einem neuen Präsidium eine produktive Arbeit möglich wird, von der alle an der Musik in Hessen Interessierte profitieren können.
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