21 hoch qualifizierte Nachwuchsmusiker werden im Wintersemester 2004/05 ihr Studium am Orchesterzentrum NRW in Dortmund aufnehmen. Eine elfköpfige Jury wählte am Mittwoch das erste Semester für den neu eingerichteten zweijährigen Aufbaustudiengang "Orchesterexamen" aus. Über 40 ausgesuchte Bewerber waren zur Eignungsprüfung eingeladen. Zum Auswahlkomitee gehörten der künstlerische Leiter des Orchesterzentrums, jeweils zwei Professoren aus den beteiligten vier Musikhochschulen in Detmold, Düsseldorf, Essen und Köln und zwei Vertreter aus Berufsorchestern.

Hohes Niveau
"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagt Gotthard Popp, künstlerischer Leiter am Orchesterzentrum: "Unter den Kandidaten waren viele sehr gute Instrumentalisten, doch um ein hervorragendes Ausbildungsergebnis zu garantieren, konnten wir nur die Besten nehmen." Als Auswahlkriterien nannte er technische Perfektion, große Musikalität, Bühnenpräsenz und Nervenstärke.

Insgesamt 21 Bewerber, elf Musiker und zehn Musikerinnen, wurden diesen hohen Ansprüchen gerecht und bestanden die Eignungsprüfung. Am Orchesterzentrum NRW erwartet sie nun ein breit gefächertes Studienangebot, das die Spielpraxis in den Vordergrund stellt und die Studierenden gezielt auf Probespiele vorbereitet. Neben orchesterspezifischen Kursen wie Satzproben, Werkanalyse, Orchesterstudien oder Kammermusik stehen auch Entspannungstechniken, mentales Training, Probespielsimulation und Auftrittstraining auf dem Lehrplan. Ziel ist es, die Studierenden in vier Semestern praxisnah für eine Karriere in einem renommierten Orchester zu qualifizieren.

Um eine enge Anbindung an die Orchesterszene zu schaffen, unterrichten am Orchesterzentrum NRW wechselnde Referenten, Trainer und Dirigenten, vorzugsweise aus großen Orchestern. Dadurch lernen die Studierenden nicht nur ein vielfältiges musikalisches Auffassungsspektrum kennen, sondern kommen auch in persönlichen Kontakt zu führenden Vertretern unterschiedlicher Orchester. Den instrumentalen Einzelunterricht übernehmen Hauptfachlehrer aus den vier staatlichen Musikhochschulen des Landes, die das Orchesterzentrum NRW als bundesweit erste hochschulübergreifende Ausbildungsstätte für Orchestermusiker gemeinsam eingerichtet haben.

Die Zahl der Studierenden am Orchesterzentrum NRW wird über zwei Jahre hinweg sukzessive auf bis zu 120 aufgestockt, die in ihrer instrumentellen Zusammensetzung einem großen Orchester entsprechen.