Anlässlich der heutigen 2./3. Lesung des Antrags „Populäre Musik als wichtigen Bestandteil des kulturellen Lebens stärken“ im Deutschen Bundestag erklären die Sprecherin der SPD für Kultur und Medien, Monika Griefahn, MdB und der Sprecher der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland, Siegmund Ehrmann, MdB:
Wenn es um die kulturelle Bedeutung geht, spielt populäre Musik längst nicht mehr die zweite Geige. Ganz im Gegenteil: Neben Bach und Wagner sind auch Bands wie Kraftwerk oder die aktuelle elektronische Musik zum festen und wichtigen Bestandteil unserer Kultur in Deutschland geworden.
Im Bereich der so genannten klassischen Musik haben wir uns mit der Kulturförderung immer klar zur Pflege unseres musikalischen Erbes und zur Unterstützung aktueller Entwicklungen bekannt. Das muss jedoch in gleichem Maße für die populäre Musik gelten. Wenn wir hier zu wenig tun, vergeben wir große kulturelle und auch wirtschaftliche Chancen.
Mit der Initiative Musik machen wir einen wichtigen Schritt in diese Richtung, dem bei Erfolg weitere folgen müssen. In unserem begleitenden Antrag fordern wir erste Projekte wie die Unterstützung neuer Rundfunkformate für Nachwuchsbands aus Deutschland, einen Tourbusverleih oder einen Spielstättenpreis für den Jazzbereich. Die Verantwortlichen in der Initiative Musik müssen nun zeigen, dass sie wirksame Förderinstrumente schaffen, die auch direkt in der Szene ankommen. Wir brauchen solche unmittelbaren Anreize, die sich dann vielfach wieder auszahlen.
Der Preis für Jazzspielstätten ist ein Beispiel, für den dies besonders gilt. Dem Jazz kam bislang sehr geringe Förderung zu, da er in seiner Sonderstellung oft weder in Programmen der U- noch der E-Musik berücksichtigt wurde. Angesichts unserer vielfältigen, vitalen und weltweit konkurrenzfähigen Jazzszene in Deutschland können wir uns das nicht leisten. Mit einem Spielstättenpreis, mit dem besonders engagierte Programme ausgezeichnet werden, wollen wir diese wichtigen Orte des kulturellen Lebens finanziell unterstützen und erzeugen gleichzeitig eine Signalwirkung. Kommunen und Länder, die ja in der Hauptsache die Kulturhoheit haben, sollen sehen, welche Schätze sie in ihrer Region haben und sich für sie noch besser verantwortlich zeigen.
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