Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt die heutige Ankündigung der neuen Präsidentin der Kultusministerkonferenz Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, die Reform der Kultusministerkonferenz (KMK) zügig voranzutreiben.

Besonders hat den Deutschen Kulturrat gefreut, dass die neue KMK-Präsidentin angekündigt hat, die KMK auch als ein gemeinsames Gremium der Kulturminister der Länder und nicht nur der Schulminister zu verstehen. Mit Ministerin Prof. Dr. Wanka steht seit mehreren Jahren erstmals wieder eine Fachministerin aus dem Kultur- und Wissenschaftsbereich und nicht wie bei ihren Vorgängerinnen aus dem Schulbereich an der Spitze der Kultusministerkonferenz.

Der in der Amtszeit von Präsidentin Ahnen begonnene Prozess eines stärkeren Dialogs mit dem Kulturbereich soll fortgesetzt werden. Der Deutsche Kulturrat, in dem die Verbände aller künstlerischen Sparten und Bereiche zusammengeschlossen sind, bietet einen konstruktiven Dialog an.

Als wichtigen Durchbruch erachtet der Deutsche Kulturrat das Bekenntnis der neuen KMK-Präsidentin zu einer einheitlichen Kulturstatistik auf der Basis der vorhandenen Daten. Der Deutsche Kulturrat erwartet, dass damit der jahrelange Streit zwischen Bund und Länder sowie unter den Ländern zu Fragen der Kulturstatistik beigelegt und im Sinne der Kultur eine fundierte innerstaatliche Kulturstatistik erarbeitet wird. Im europäischen aber auch im internationalen Kontext ist eine valide deutsche Kulturstatistik unerlässlich, um die Leistungsfähigkeit der deutschen Kultur und der finanziellen Unterstützung durch Bund, Länder und Kommunen zu belegen.

Mit der von Präsidentin Wanka geplanten Fortführung der Diskussion um die Kooperation von Schule und außerschulischer kultureller Bildung wird eine wichtige Brücke zwischen dem Schul- und dem Kulturbereich in der KMK geschlagen. Der Deutsche Kulturrat begrüßt ausdrücklich die Bemühungen, kulturelle Bildung als zentrales Thema zu etablieren.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Reform der KMK, die bereits in der Präsidentschaft von Staatsministerin Ahnen Konturen gewonnen hat, gewinnt an Fahrtwind. Dieses ist wichtig, um die wesentlichen inhaltlichen Fragen voranzutreiben. Es ist sehr erfreulich, dass der gordische Knoten in Fragen der Kulturstatistik nunmehr durchschlagen werden soll. Gerade an diesem Thema kann sich die Reformfähigkeit der KMK beweisen. Dass die kulturelle Bildung ein zentrales Thema in der Amtszeit von Präsidentin Wanka werden soll, ist ein wichtiges Signal an den Kulturbereich, der kulturellen Bildung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und an die Schule, kulturelle Bildung einen bedeutsameren Stellenwert zu geben. Ebenso wichtig ist, dass die neue Präsidentin die KMK als Konferenz der Kulturminister verstehen will. Es ist zu hoffen, dass dieses dazu führt, dass die Verhandlungen um die Systematisierung der Kulturförderung von Bund und Ländern künftig von der KMK und nicht mehr von den Staatskanzleien der Länder geführt werden.“

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