Zu den Absichten der Stadtverwaltung, Kultureinrichtungen nur noch ganz wenig zu unterstützen und die Dresdner Musikfestspiele ab 2007 ganz abzuschaffen, äußert Kammersänger Prof. Theo Adam, Präsident der Gesellschaft Freunde der Dresdner Musikfestspiele: “Es ist ein Skandal und die pure Unvernunft, das internationale Renommé unserer Kulturstadt so unverantwortlich aufs Spiel zu setzen! Hier wird ein wichtiger Standortfaktor für Sachsen mutwillig gefährdet. Ich weiss, dass unsere Stadt sparen muss, aber ich habe kein Verständnis dafür, dass sie dabei alles gefährdet, was ihr in der Zukunft wieder sichere Einnahmen ermöglichen könnte. Wenn Dresden für Investoren und Manager als Kulturstandort unattraktiv wird, werden weitere Investitionen ausbleiben!”
Die Stadtverwaltung hatte am 3.2.2004 eine Liste von Einsparungen im Kulturbereich veröffentlicht, die u.a. eine ersatzlose Streichung der Dresdner Musikfestspiele nach dem Stadtjubiläum 2006 vorsieht. Besonders pikant daran ist, dass auf Nachfrage die betroffenen Einrichtungen erklären mussten, dass sie von diesen Absichten nicht unterrichtet waren.
Überraschend äußerten einige Stadträte, u.a. Dr. Andreas Herrmann, SPD-Fraktionschef, Verständnis. “Da kann ich nicht folgen!” sagt Harald Baumann-Hasske, Vizepräsident der Freunde der Dresdner Musikfestspiele und selbst stellvertretender SPD-Chef in Dresden-Elbe Röder. “Die SPD bringt kein Verständnis dafür auf, Dresden nach und nach seiner Identität zu berauben. Für die Kultur sind Stadt und Land verantwortlich. Wenn der Bund sich aus der Förderung der Musikfestspiele bis 2007 zurückziehen will, halten wir das für problematisch; aber zuständig ist der Bund nicht. Wir wollen versuchen, die Übergangsförderung noch einige Jahre verlängert zu bekommen. Aber dann sind Stadt und Land um so mehr in der Pflicht und können sich nicht einfach verabschieden! Sie müssen ihre Aufgaben wahrnehmen, statt nach einem Vorwand zu suchen, die Tore der Festspiele für immer zu schließen! Was vom Bund fehlt, sind 2007 250.000 . Es wird darum gehen, diesen Betrag mit vereinten Kräften aufzubringen. Stadt, Land und Bürger sind gefordert.”
Die Gesellschaft Freunde der Dresdner Musikfestspiele startet in diesen Tagen eine Unterschriftenaktion gegen die geplanten Vorhaben der Stadtverwaltung. Informationen bei Gesellschaft Freunde der Dresdner Musikfestspiele e.V., Tiergartenstr. 36, 01219 Dresden, Fax: 4978225, und bei Harald Baumann-Hasske Tel.: 498720, mail: DDMusikfestspiele@gmx.de
Quelle:
Michael Ernst
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