„Natürlich bin ich sehr erstaunt über die Zeitungsberichte einer eventuellen Disposition der Bonner Oper. Da ich aber momentan im Ausland weile, möchte ich mich hüten, vor einem anvisierten Gespräch mit Herrn OB Nimptsch und dem neuen Kulturdezernenten Herrn Schumacher ein voreiliges Statement zu verfassen.

Generell gilt aber:
Grundsätzlich sollten vor öffentlich geführten Diskussionen die Gespräche zum Kulturkonzept abgeschlossen sein, denn vor Zahlen stehen zunächst die Inhalte: also wie viel und welche Kultur kann und will sich die Beethovenstadt Bonn leisten. In Zusammenarbeit mit dem neuen Kulturdezernenten der Stadt Bonn müssen wir Verantwortlichen weiterhin gemeinsam in konstruktivem Dialog auch alle Sparmöglichkeiten abwägen.

Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich von öffentlich ausgetragenen Zahlenspielen sehr wenig. Es ist ein legitimer Gedanke den Unterhalt von Spielstätten auf den Prüfstand zu stellen, hier bedarf es aber genauer Berechnungen des Einsparpotentials und zwar mit kühlem Kopf und ohne hitzige öffentliche Debatte.

Ich möchte aber explizit davor warnen, jahrhundertlang gewachsene kulturelle Traditionen in einem Akt barbarischer Zerstörung zu liquidieren.

In jedem Fall betrifft auch die Art der jetzt begonnenen Debatte meine Arbeit als Generalmusikdirektor, da ich die Gefahr erkenne, dass durch auch polemische und nicht ganz sachliche Diskussionen wir alle und damit auch die Stadt Bonn kulturell und in der Außenwirkung Schaden nehmen wird.“