Bundespräsident Johannes Rau überreichte bei einer Festveranstaltung im Rahmen der diesjährigen Musikmesse in Frankfurt am Main Symphoniker-Intendant Wilfried Anton einen der drei bundesweit verliehenen „Inventio“-Förderpreise. In der Begründung heißt es, dass die Hofer Symphoniker beispielhaft Orchesterdienst und Musikpädagogik verbinden.
Der Preis würdigt herausragende musikpädagogische Innovationen in Deutschland. Die Hofer Symphoniker erhielten den Inventio in der Kategorie Musikschule/Schule. In ihrer Begründung loben die Juroren das nach wie vor einmalige Modell der Hofer Symphoniker; kein weiteres Orchester in Deutschland unterhält eine eigene Musikschule. „Seit mehr als 25 Jahren haben die Hofer Symphoniker eine eigene Musikschule, die sich dem Bereich der Nachwuchsförderung und insbesondere in der Kooperation mit allgemein bildenden Schulen durch vielseitige Projekte verdient ge-macht hat. In der Region hat das Orchester durch die Wahrnehmung seiner musikalischen Bildungsverantwortung eine sehr breite öffentliche Resonanz hervorgerufen und trägt umfassend zur musikalischen Breitenbildung bei.“ Für Symphoniker-Intendant Wilfried Anton kam die Auszeichnung überraschend. „Ich habe diese besondere Auszeichnung gerne entgegengenommen. Allerdings betrachte ich diesen Preis nicht nur für mich selbst als eine besondere Ehre, sondern vor allem als Anerkennung für meine vielfältig engagierten Mitarbeiter. Der Inventio 2004 ist für mich und mein gesamtes Team Ansporn und Verpflichtung zugleich, den eingeschlagenen Weg von Orchester und Musikpädagogik konsequent weiter zu verfolgen. Denn wie Bundespräsident Rau bei der Preisverleihung sagte, ist die Musik ‚nicht die Sahne auf dem Kuchen, sondern die Hefe im Teig’. Der Bundespräsident beglückwünschte den Intendanten zu dem eindrucksvollen Fächer an innovativen Lehrmodellen der Hofer Symphoniker, die ihresgleichen in Deutschland suchen“, so Intendant Wilfried Anton nach seiner Rückkehr von der Preisverleihung.
Der Inventio ist ein gemeinsamer Förderpreis des Deutschen Musikrates und der Stiftung „100 Jahre YAMAHA“ für Innovationen in der musikalischen Bildung, der in diesem Jahr erstmalig verliehen wurde. Der Förderpreis Inventio soll musikpädagogische Innovationen in ihrem Wirken unterstützen und aktiv Anreize geben, damit immer neue Projekte erfolgreich entstehen. Die Signalwirkung dieser Auszeichnung steht dabei im Vordergrund. Denn nur mit innovativen musikpädagogischen Maßnahmen kann die musikalische Bildung in Deutschland auf hohem Niveau und mit großer Breitenwirksamkeit implementiert werden.
Für Bundespräsident Johannes Rau gehört die Forderung nach vertiefter musischer Ausbildung von Kindern und Jugendlichen an die Spitze seiner kulturpolitischen Zie-le. Mit einem „Tag der Musik“ vergangenen September auf Schloss Bellevue bekundete er diese Forderung. Bundespräsident Rau nutzte die Gelegenheit, um in seiner Ansprache im voll besetzten Harmonie-Saal des Congress Centers der Frankfurter Musikmesse auf Grundsätzliches in der Kulturpolitik zu sprechen zu kommen. Sein Appell richtete sich an die Verantwortlichen bei Bund, Ländern und Gemeinden, denn „Kulturarbeit, muss wie Sozialarbeit, zu den Pflichtaufgaben gehören und darf keine freiwillige Leistung sein.“ An die Kultusminister gerichtet: „Eine Schule, die sagt: ‚... dann lassen wir eben weiche Fächer wie Musik und Kunsterziehung weg’ – die hat ihren Daseinssinn als Schule verfehlt.“
Zu den weiteren Preisträgern, die den Förderpreis von Bundespräsident Johannes Rau überreicht bekamen, gehören auch der Bayerische Rundfunk mit seinem jungen Klassikmagazin „19,4“ und das Hamburger Orchesterprojekt „Coole Streicher“.
Quelle: Hofer Symphoniker
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