Derzeit appellieren Musikschaffende und Musikpolitiker verstärkt an Verantwortliche, die Musikalische Bildung unserer Kinder und Jugendlichen zu fördern und Bildungsangebote zu erhalten und auszubauen. So haben der Präsident des Deutschen Musikrates, Prof. Martin Maria Krüger, und die Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte, Dr. Ulrike Liedtke, am vergangenen Freitag, 05. März 2010 dem Präsidenten der Kultusministerkonferenz (KMK), Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle, das Papier „Kinder brauchen Musik“ überreicht, das Forderungen an die KMK zum Erhalt des Faches Musik stellt. Darüber hinaus setzen sich die Chefdirigenten und Intendanten der Berliner Orchester mit einem offenen Brief an Bildungssenator Prof. Dr. Jürgen Zöllner für den Erhalt des Schulfaches Musik in allen Klassenstufen ein.

Hierzu Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Seit Jahren gibt es bundesweit eklatante Versäumnisse beim Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen und Musikschulen. Der offene Brief der Berliner Chefdirigenten und Intendanten an Bildungssenator Zöllner unterstreicht einmal, dass Musik kein Orchideenfach ist. Die Kulturmetropole und Hauptstadt Berlin nimmt leider einen Spitzenplatz auf der bundesweiten Versäumnisliste ein. Die Vorschläge des Landesmusikrates Berlin für einen Masterplan ‚Musikalische Bildung Berlin’ können im Verbund mit dem Forderungspapier des Deutschen Musikrates und der Konferenz der Landesmusikräte ‚Kinder brauchen Musik’ eine gute Ausgangsbasis für eine nachhaltige Verbesserung dieser Situation sein. Das beeindruckende bundesweite Engagement vieler Orchester mit Sonderprogrammen für die Musikalische Bildung wird auf Dauer als ergänzende Maßnahme nur fruchten können, wenn der Staat seiner Verantwortung für den Bereich der Musikalischen Bildung in Kindergarten, Schule und Musikschule nachkommt. Ziel muss es gemäß des 2. Berliner Appells des Deutschen Musikrates sein, jedem Kind gleich welcher sozialen oder ethnischen Herkunft einen kontinuierlichen und qualifizierten Zugang zur Musikalischen Bildung zu ermöglichten

Hierzu Prof. Wolfgang Gönnenwein, Präsident des Landesmusikrates Baden-Württemberg: „Die Musikalische Bildung trägt wesentlich zur Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen bei. Gerade im Grundschulalter werden wichtige Weichen für die Weiterentwicklung der Schülerinnen und Schüler gelegt, die durch eine zunehmende Kürzung von Unterrichtsangeboten und Reduzierung von qualifizierten Fachlehrern nicht in die falsche Richtung gehen dürfen. Gemeinsames Musizieren fördert das Sozialverhalten und ist so ein wichtiger Mosaikstein, der zur Charakterentwicklung und Menschwerdung der Kinder mit beiträgt. Nur ein Bildungskonzept, das auf Kontinuität und Qualität beruht, wird die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen positiv beeinflussen. Der Landesmusikrat Baden-Württemberg setzt sich daher intensiv gegen die Realisierung eines isolierten Studienbereiches ‚Ästhetische Bildung’ ein“.

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