Erst mit dem Bundeshaushalt 2024 hatten die Regierungsparteien das Ziel des Koalitionsvertrags, die Bundeskulturfonds als Innovationstreiber nachhaltig zu stärken, eingelöst. Die deutlichen Erhöhungen der Fördermittel sollten in der Folge des auslaufenden NEUSTART KULTUR-Programms durch verstetigte Regelförderungen sowie neue Fördermodule die freie Kunst- und Kulturszene weiter substanziell unterstützen.

Mit dem neuen Haushaltsentwurf 2025 gefährdet die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien mit drastischen Kürzungen die perspektivische Fortführung dieser Arbeit: den sechs Bundeskulturfonds soll für das Jahr 2025 insgesamt nur rund die Hälfte an Mitteln – im Verhältnis zum Haushalt 2024 – zugestanden werden.

Dies irritiert umso mehr, als gerade erst neue Förderlinien und Programme, teils auch im Zusammenspiel mit Ländern und Kommunen oder Akteuren des kulturellen Lebens, entwickelt und erstmalig ausgeschrieben wurden oder sogar aktuell noch erarbeitet werden. Auch helfen die Bundeskulturfonds aktiv und konstruktiv bei der Einführung und Durchsetzung in der Freien Szene von Honoraruntergrenzen, den Nachhaltigkeits- und Awareness-Empfehlungen der Kulturförderung der BKM bzw. haben daran mitgewirkt, diese zu entwickeln und auszugestalten.

Als unabhängige Einrichtungen zur Förderung der zeitgenössischen Kunst und Kultur leisten die Bundeskulturfonds ihrem Auftrag nach und in ihrer intermediären Rolle zwischen Bund und den Freien Künsten einen wichtigen Beitrag für Innovation und Diskurs in den Künsten, für vielfältige ästhetisch-künstlerische Positionen und für den gesellschaftspolitischen Austausch in Zeiten von multiplen Krisen.

Da der Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Summe im Haushalt 2025 erfreulicherweise mit einem Aufwuchs rechnen darf und von Kürzungen verschont bleibt, scheint die Budgetierung der Bundeskulturfonds vor allem eine Frage der Priorisierung zu sein.

Die Vorstände und Geschäftsführenden der Bundeskulturfonds fordern daher die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Koalitionsparteien auf, diesen gemeinsam begonnenen Weg durch eine dringend notwendige Korrektur des Haushalts 2025 weiter zum Erfolg zu führen.

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