255 Bewerbungen, 195 Kandidatinnen und Kandidaten, sechs Jurys und 54 Erfolge: Am 24. und 25. September fand das jährliche Probespiel des Bundesjugendorchesters in Berlin statt. Bewerberinnen und Bewerber aus allen Teilen Deutschlands – von Flensburg bis Rosenheim und von Aachen bis Dresden – reisten dazu in die Hauptstadt. Damit ist die Bewerber*innenzahl im Vergleich zu Vorpandemiezeiten leicht angestiegen. Nach einer Vorauswahl spielten in der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin insgesamt 195 Jugendliche für Deutschlands jüngstes Spitzenorchester vor, das in der Trägerschaft des Deutschen Musikrats steht.
27,69 % der Musikerinnen und Musiker konnten die Jurys von ihren musikalischen Qualitäten überzeugen und wurden in das Bundesjugendorchester aufgenommen. Das Durchschnittsalter der neuen Mitwirkenden liegt bei 16 Jahren und das jüngste Mitglied ist gerade einmal 14 Jahre alt, das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen.
Jonathan Grossmann, Orchestervorstand und Solocellist des Bundesjugendorchesters: „Es ist schön zu sehen, wie groß das Interesse an unserem Orchester ist. Ich konnte so viele verschiedene Kandidatinnen und Kandidaten hören und freue mich auf das Kennenlernen bei den kommenden Arbeitsphasen.“
Sönke Lentz, Orchesterdirektor des Bundesjugendorchesters: „Die hohe Anzahl und die herausragende Qualität bei den meisten der Bewerberinnen und Bewerbern hat uns nach den Einschnitten der Pandemie überrascht und gefreut. Offensichtlich lassen sich hochbegabte junge Menschen nicht von ihren Zielen abbringen. Sorge macht uns die Breite und die Basis. Hier hören wir aus den Ländern und Schulen von deutlichen Nachwuchsproblemen.“
Die nächste Tournee des Bundesjugendorchesters führt die jungen Talente mit Christian Tetzlaff und Francesco Angelico im Januar 2023 durch Süddeutschland, in die Elbphilharmonie Hamburg und zu einigen Konzerten nach Ägypten.