Vertreterinnen und Vertreter bayerischer Musikverbände haben in einem offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder und Staatsministerin Anna Stolz erneut gegen die geplanten faktischen Kürzungen beim Musikunterricht in der Grundschule protestiert.

Die musikalischen Bildungsmöglichkeiten für Kinder würden bei einer Umsetzung der jetzigen Planungen deutlich verringert. Auch die Tatsache, dass im Vorfeld bei der Planung der neuen Stundentafel Musikdidaktiker und Musikverbände überhaupt nicht gehört wurden, wird kritisiert. Dr. Helmut Kaltenhauser, Präsident des Bayerischen Musikrats, weist auf die Wichtigkeit von Musik für die ganzheitliche Bildung hin: „Musik hat einen Wert an sich! Aber Musik und das gemeinsame Musizieren fördern auch Konzentration, Lern- und Sprachvermögen und Werteerziehung. Deshalb fordern wir weiterhin zwei Stunden Musikunterricht in der 3. und 4. Klasse und einen konstanten und durchgängigen Musikunterricht. Natürlich soll auch die Querschnittsfunktion von Musik an Schulen genutzt werden, beispielweise das Singen zu Beginn des Schultages oder die Einstudierung von Liedern im Deutschunterricht. Dies darf aber nicht als Argument hergeholt werden, um den Musikunterricht zu kürzen.“

Die Verbände machen deutlich, dass sie sich weiter für eine ausreichende und feste Anzahl von Musikstunden in der Grundschule einsetzen werden und dafür weitere Gespräche mit Regierungsvertretern wünschen.