In seiner Sitzung am 24.11.2011 fasste der Rat der Stadt Köln den Baubeschluss für eine umfängliche Sanierung der Häuser der Städtischen Bühnen am Offenbachplatz. Die Baumaßnahmen umfassen eine denkmalgerechte Sanierung des Opernhauses sowie des Schauspielhauses, die Umwandlung des früheren Restaurants „Opernterrassen“ zu einem Kleinen Haus des Schauspiels sowie den Neubau einer Kinderoper im Untergeschoss unter dem sog. Kleinen Offenbachplatz. Das Opernhaus wurde 1957 eröffnet, das Schauspielhaus 1962. Das gesamte Bauensemble, das von dem Architekten Wilhelm Riphahn entworfen wurde, steht unter Denkmalschutz.
Die Kosten der gesamten Maßnahme wurden vom Rat der Stadt Köln auf ein Maximum von 253 Mio. Euro gedeckelt. Die Planer sind verpflichtet, 10 Prozent dieser Bausumme als Polster für unvorhergesehene Kostensteigerungen einzufrieren. Die abgeschlossene, dem Rat vorliegende Entwurfsplanung wurde von einer Arge unter Federführung von HPP Architekten, Köln, und theapro Daberto, München, erarbeitet. Die Projektsteuerung liegt beim Büro DU Diederichs. Noch nicht abgeschlossen sind die Planungen für eine Neugestaltung und Aufwertung des Straßenraums rund um die Bühnen.
Die Häuser werden am 18. Juni 2012 von den Intendanten an die Bauleitung übergeben. Zur Spielzeit 2015/16 sollen sie den künstlerischen Betrieben zurückgegeben werden. Oper und Schauspiel zeigen ihre Vorstellungen bis dahin in Ausweich-Spielstätten, die Oper vorzugsweise in der „Oper am Dom“, dem bisherigen Musicaltheater am Breslauer Platz, das Schauspiel in der EXPO XXI am Gladbacher Wall. Die Kinderoper spielt bereits im Alten Pfandhaus, Kartäuserwall.
Die umfangreichen Erneuerungsarbeiten in den Häusern der Bühnen der Stadt Köln am Offenbachplatz sind nach 55 bzw. 50 Jahren der regelmäßigen Bespielung unausweichlich geworden. Dies ist nicht nur dem allgemeinen Alterungs- und Verschleißprozess vor allem auch der bühnentechnischen Anlagen geschuldet, die bereits zu einer teilweisen Stilllegung durch die Bauaufsicht geführt haben. Beim Opernhaus war die Notwendigkeit erheblicher technischer Nachrüstungen bereits bei der Eröffnung bekannt; der geplante „Zweite Bauabschnitt“, zu dem etwa die bis heute fehlende Untermaschinerie der Bühne gehört hätte, ist nie realisiert worden. Im Schauspielhaus standen von Beginn an komplizierte und personalintensive Anlieferungen zur im Tiefgeschoss liegenden Bühne auf der Mängelliste, ebenso die ungenügende Akustik des Saals, der in seiner Grundkonzeption vom Architekten als Mehrzweckbau für Theater und Kongresse entwickelt worden war.
Vorrangiges Ziel der Sanierungsarbeiten ist deshalb neben der denkmalgerechten Wiederherstellung eine erhebliche Effizienzsteigerung des Bühnenbetriebs in Sinne vereinfachter und kostensparender Arbeitsabläufe.
Ursprünglich war von der Verwaltung und dem Rat der Stadt Köln der Plan verfolgt worden, lediglich das Opernhaus zu sanieren, das Schauspielhaus hingegen abzureißen und an der Stelle der Opernterrassen neu zu bauen. Nicht zuletzt unter dem Eindruck eines von der Initiative „Mut zur Kultur“ gestarteten Bürgerbegehrens und aus denkmalschützerischen Erwägungen wurde dieser Plan revidiert und nach einer positiven Machbarkeitsstudie mit folgenden Entwurfsplanungen durch HPP Architekten und Theapro der jetztige Baubeschluss gefasst.
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