Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh hat gestern die neuen Theater- und Orchesterverträge vorgestellt, die ab 2014 gelten sollen. Danach geht die Förderung des Landes für die Theater und Orchester im Land von derzeit 36 Millionen auf 29 Millionen Euro zurück. „Wenn der Gesamtetat für Bildung und Kultur sinkt, hat das auch Folgen für die Theaterförderung“, erklärte der Minister nach dem Gespräch mit den Trägern in Magdeburg.

Trotz der schwieriger gewordenen Bedingungen besteht das Ziel darin, langfristig eine ausgewogene und bestandsfähige Theater- und Orchesterlandschaft in den Oberzentren und in der Fläche zu erhalten. Dazu sollen auch mehrjährige Verträge beitragen. „Auf diese Weise können sich die Theater und Orchester auf die notwendig gewordenen Schnitte einstellen, haben dann aber auch die Gewissheit über eine verlässliche Förderung für einen längeren Zeitraum“, so der Minister.

Im Einzelnen sehen die neuen Theater- und Orchesterverträge eine Gleichbehandlung der Theater in Magdeburg und Halle vor. Beide sollen künftig einen Zuschuss in Höhe von 9,05 Millionen Euro erhalten. Bislang hatte Halle 11,9 Millionen Euro pro Jahr vom Land bekommen. Der Zuschuss für das Anhaltische Theater Dessau sinkt von 8,13 Millionen auf 5,2 Millionen Euro. Das Theater in Eisleben wird demnach künftig nicht mehr vom Land gefördert (das bedeutet ein Minus von rund 1,28 Millionen Euro). Das Theater der Altmark (1,48 Millionen Euro), das Nordharzer Städtebundtheater (3,38 Millionen Euro) und das Theater in Naumburg (141.000 Euro) bleiben dagegen von den Kürzungen unberührt. Ähnliches gilt für die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck, und das Philharmonische Kammerorchester, die weiterhin mit jeweils 341.000 Euro gefördert werden.

„Ich weiß, dass das insgesamt sehr schwierige Entscheidungen sind.“ Doch auch ohne die Kürzungen im Haushalt sei eine Strukturveränderung bei den Theatern und Orchestern unumgänglich gewesen, unterstrich der Kultusminister. Während andere Bereiche der Kultur zuletzt bereits stark gekürzt worden seien, konnten Einschnitte bei den Theatern lange vermieden werden. Zuletzt habe die Förderquote hier bei 43 Prozent des Kulturhaushaltes gelegen. „Das war nicht mehr zu halten und wäre auf Kosten anderer Kulturfelder gegangen.“ Künftig betrage die Förderquote der Theater und Orchester im Blick auf den Gesamtkulturetat immer noch ca.36 Prozent. Dagegen wird es in den Kulturbereichen wie z. B. bei Museen, Bibliotheken, der Musikförderung und bei den freien Theatern sowie in der Soziokultur keine Kürzungen geben. „Hier steht das Land auch künftig in der Pflicht, die Förderung zu sichern.“

Zur Abfederung der Folgen kündigte der Minister einen Strukturanpassungsfonds an, der die Träger der Theater und Orchester bei den notwendigen Umstrukturierungen und den Abfindungsforderungen unterstützen soll. „An dieser Stelle wollen wir die Träger mit den Belastungen nicht alleine lassen.“ Darüber hinaus sagte er ihnen umgehende Gespräche und eine Beratung und Begleitung des gesamten Prozesses zu.