Seit dem Jahr 2000 erscheinen die gemeinsamen Kulturfinanzberichte der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Die vier bislang erschienen Kulturfinanzberichte (2000, 2003, 2006, 2008), die jeweils eigene Schwerpunktsetzungen hatten, gaben Auskunft zu den Kulturausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden. Sie sind ein wichtiges Informationsmittel, wenn es darum geht, längerfristig die Entwicklung der Kulturfinanzierung in Deutschland zu verfolgen.

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ist sehr besorgt, dass die Kulturfinanzberichte in Zukunft nicht mehr erscheinen sollen. Der Lieferdienst für Publikationen des Statistischen Bundesamts hat bei einer Vorbestellung für den Kulturfinanzbericht 2010 mitgeteilt: „Die Herausgebergemeinschaft der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hat entschieden, den „Kulturfinanzbericht“ mit der bereits erschienen Ausgabe 2008 einzustellen“. Dieses ist ein beunruhigendes Signal, dass das wichtige Instrument Kulturfinanzbericht nicht weiter erscheinen soll und das, obwohl auch die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Kultur in Deutschland“ eine bundeseinheitliche Kulturstatistik in Abstimmung mit den Ländern, den Kommunen und den Kulturverbänden dringend empfohlen hat.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Eine verlässliche Kulturstatistik ist eine wichtige Planungsgrundlage für die Kulturpolitik. Dass nun die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder den „Kulturfinanzbericht“ nicht weiter erscheinen lassen wollen, ist nicht hinnehmbar. Bund und Länder müssen dafür sorgen, dass die Statistischen Bundes- und Landesämter auch im Jahr 2010 einen neuen Kulturfinanzbericht vorgelegen werden. Dass man alle zwei Jahre eine Übersicht über die Kulturausgaben der Kommunen, Länder und des Bundes in Deutschland erhält, ist wohl nicht zu viel verlangt?“

Absätze