Heute findet die Arbeitstagung Kulturelle Bildung von Kulturstaatsminister Bernd Neumann, MdB im Jüdischen Museum Berlin statt. Kulturstaatsminister Neumann setzt damit einen wichtigen Akzent in diesem Zukunftsthema der Gesellschaft. Er plant, dass die von ihm geförderten Einrichtungen der kulturellen Bildung einen größeren Stellenwert einräumen.

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass sich nun auch der Kulturstaatsminister dieses Themas annimmt. Auf Bundesebene sind bereits das Bundesministerium für Bildung und Forschung durch die Unterstützung von Modellprojekten und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch die Sicherung eines Teils der Infrastruktur kultureller Bildung über den Kinder- und Jugendplan des Bundes im Bereich der kulturellen Bildung aktiv. Kulturelle Kinder- und Jugendbildung findet im Schnittfeld von Jugend-, Bildungs- und Kulturpolitik statt.

Mit Sorge sieht der Deutsche Kulturrat jedoch, dass in der kulturellen Bildung seit einiger Zeit die Eventisierung an Bedeutung gewinnt. Einzelne Projekte werden bundesweit hervorgehoben und die tägliche, kontinuierliche Arbeit in den Einrichtungen der kulturellen Bildung, den Kultureinrichtungen sowie den Vereinen wird in den Hintergrund gedrängt.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Jedem Kind ein Instrument im Ruhrgebiet und in Hamburg, „Rhythm is it“ der Berliner Philharmoniker und auch „Kinder zum Olymp“ der Kulturstiftung der Länder sind wichtige Projekte, um die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit der kulturellen Bildung zu lenken. In zunehmendem Maße aber berauschen sich die Politiker an diesen Projekten und vergessen, dass sich kulturelle Bildung nicht nur in kurzzeitigen Events erschöpfen darf, sondern vielmehr eine dauerhafte Infrastruktur benötigt. Wie ist es sonst zu erklären, dass trotz der schönen Reden über kulturelle Bildung in Berlin-Mitte in diesen Tagen achtzehn Musikschullehrer einspart werden sollen. Events reichen nicht aus, um kulturelle Bildung flächendeckend sicherzustellen. Es geht vielmehr darum, für eine dauerhafte und kontinuierliche Infrastruktur Sorge zu tragen. Ein Infrastrukturprogramm Kulturelle Bildung könnte eine positive Ergänzung des vor wenigen Tagen vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags genehmigten Nationalen Kulturinfrastrukturfonds sein. Der Nationale Kulturinfrastrukturfonds hilft in Gebäude zu investieren, ein Infrastrukturprogramm Kulturelle Bildung wäre eine Investition in die Köpfe und Herzen junger Menschen.“

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