Das Projekt Konzerthaus München geht in die nächste Planungsphase: Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat heute für weitere Planungen grünes Licht gegeben, nachdem Kunstminister Bernd Sibler diesem zusammen mit Vertretern des Bauministeriums den aktuellen Stand der Vorplanung vorgestellt hatte. Auch neue Bilder zur Gestaltung der Säle und zur Außenwirkung des Gebäudes wurden präsentiert.
Kunstminister Sibler betonte: „Gerade die Pandemie hat gezeigt, wie sehr wir Kunst brauchen und was uns fehlt, wenn sie verstummt. Mit dem Konzerthaus München führen wir die große Tradition Münchens als Musikstadt im 21. Jahrhundert fort. Die Entscheidung des Haushaltsausschusses zu diesem Leuchtturmprojekt hat eine starke Signalwirkung – auch für die internationale Kunstszene. Mit einem einzigartigen und emotionalen Klang, einer lebendigen Musikvermittlung und einer hervorragenden technischen Ausstattung für das digitale Zeitalter wollen wir herausragende Musik für alle erlebbar machen. Das neue Konzerthaus soll als kreatives Kraftzentrum wirken, das in einer Liga mit den großen Konzerthäusern der Welt spielt.“
Bauministerin Kerstin Schreyer betonte: „Der nun erreichte Planstand erfüllt überzeugend die hohen technischen, funktionalen und gestalterischen Anforderungen an ein zukunftsorientiertes Konzerthaus mit einer herausragenden Akustik. Dies war keine leichte Aufgabe für das international erfahrene Planungsteam unter Leitung des Staatlichen Bauamts München 1. Neben den Architekten Cukrowicz Nachbaur haben zahlreiche weitere namhafte Büros ihr fachliches Wissen und Können erfolgreich eingebracht. Ich freue mich, dass dieses nicht nur für München, sondern ganz Bayern wichtige Projekt mit dem heutigen Beschluss des Haushaltsausschusses einen weiteren Schritt vorankommt.“
Spezielles Klangkonzept für große Programmvielfalt
Das exzellente Planungsteam um die Architekten Cukrowicz Nachbaur (Bregenz) und den Akustiker Tateo Nakajima (ARUP, London) mit rund 30 beteiligten Planungsbüros kann den Entwurf für das Konzerthaus nun weiter ausarbeiten. Das Gebäude wird drei Säle sowie einen umfangreichen Bereich für Musikvermittlung mit rund 900 Quadratmetern umfassen:
Der Große Saal mit bis zu 1.900 Sitzplätzen ermöglicht eine große Programmvielfalt – von Klassik über Jazz bis Weltmusik. Dafür hat Akustiker Nakajima ein spezielles Klangkonzept mit einem flexiblen Raumvolumen entwickelt. Der Große Saal wird die neue Heimat für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit dem künftigen Chefdirigenten Sir Simon Rattle an der Spitze. Im Kleinen Saal mit bis zu 400 Sitzplätzen mit der charakteristischen Form eines Ovals liegt der besondere Fokus auf Digitalität und künstlerischen Zukunftsformaten. Ein multifunktioneller Saal mit bis zu 200 Sitzplätzen kann für ein breites Spektrum von Konzerten und Proben bis zu Vorträgen und großen Workshops genutzt werden. Darüber hinaus erhält die Hochschule für Musik und Theater München im neuen Konzerthaus ein eigenes Projektlabor für neue, experimentelle Kunst. In Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk soll eine Bildungsplattform für ganz Bayern entstehen.
Konzerthaus im Werksviertel als neues Wahrzeichen
Als Standort wurde 2016 das Werksviertel direkt am Münchner Ostbahnhof ausgewählt – ein neues urbanes Stadtviertel in einem ehemaligen Industrieareal. Hier kann das Konzerthaus mit seiner markanten Gebäudeform und seiner besonderen Lichtfassade zum weithin sichtbaren Wahrzeichen für den Kulturstandort München und Bayern werden.