Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) ist angesichts der am 12. Juni 2013 vom Kultusministerium vorgestellten Sparpläne entsetzt über die widersprüchliche und desaströse Kultur- und Finanzpolitik in Sachsen-Anhalt.
„Im bundesweiten Vergleich verantwortungsvollerer Kultur- und Finanzpolitik kann sich Sachsen-Anhalt nunmehr die rote Laterne umhängen“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Noch im Februar 2013 empfiehlt der vom Land extra einberufene „Kulturkonvent“ eine deutliche Erhöhung des Kulturhaushaltes; am 25. Juni 2013 will das Kabinett demgegenüber kurzfristige Kürzungen allein im Theater- und Orchesterbereich in Höhe von über 7 Millionen beschließen. Widersprüchlicher geht es nicht. Böse formuliert: Das, was die jüngsten Flutwellen nicht weggerissen haben, wird jetzt von der Landesregierung plattgemacht!“, ärgert sich Mertens. „Wenn Landesregierung ihren Kahlschlag tatsächlich umsetzt, würden vor allem die Theater und Orchester in Halle und Dessau teilamputiert werden. Und das, obwohl an beiden Standorten in den vergangenen Jahren schon massiv Personal eingespart wurde. Das Theater Eisleben müsste Konkurs anmelden. Auch die Orchester in Halberstadt und Wernigerode würden in eine Zwangsfusion mit Verkleinerung getrieben“, so Mertens weiter.
Mertens abschließend: „Besonders zynisch ist die Aussage des Landes, künftig keine Haustarifverträge (Vergütungsverzicht der Beschäftigten bei gleichzeitigem Bestandsschutz) mehr dulden zu wollen. Das bedeutet, dass alle Theater und Orchester zukünftig die allgemeine Flächenvergütung zahlen sollen, ohne aber vom Land das entsprechende Geld dafür zu bekommen. Das zwingt die Rechtsträger dann also zu noch stärkerem Personalabbau. Es ist davon auszugehen, dass sich neben den bedrohten Einrichtungen auch die betroffenen Landräte und Oberbürgermeister diesen massiven Eingriff in ihre Kultur-hoheit nicht kampflos gefallen lassen werden. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“
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