Die deutschen Konzert- und Opernorchester haben in der vergangenen Spielzeit 2003/04 insgesamt 9.850 Konzertveranstaltungen durchgeführt. Hiervon waren 6.027 Sinfoniekonzerte und 2.141 musikpädagogische Veranstaltungen, die damit zahlenmäßig den zweitgrößten Bereich darstellen. Darüber hinaus wurden 993 Kammerkonzerte und 1.208 sonstige Konzert-Veranstaltungen durchgeführt. Diese Zahlen ergab eine erstmals von der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) bei allen Orchestern durchgeführte Erhebung, die künftig im Rhythmus von zwei Jahren wiederholt werden soll.
Der Deutsche Bühnenverein zählte in seiner zuletzt veröffentlichten Theaterstatistik für die Spielzeit 2002/03 insgesamt nur 7.179 Konzertveranstaltungen.
Neue Zahlen gab es bei der Jahrespressekonferenz der DOV auch zur Fachausbildung von Orchestermusikern: 91 deutsche Orchester bieten zusammen gegenwärtig 146 Akademie- und 432 Praktikantenstellen für angehende Orchestermusiker an. Damit besteht bei etwa 70 Prozent aller Klangkörper für insgesamt 578 junge Musikerinnen und Musiker die Möglichkeit zur praxisnahen Ausbildung. Bei 14 Orchestern wird diese im Rahmen einer Orchesterakademie mit besonders umfassendem Ausbildungsangebot gewährt. 73 Orchester bieten Praktikumsplätze, 4 Orchester verfügen sowohl über eine Akademie als auch über Praktikumsplätze. Sowohl die Zahl der Akademie- als auch die der Praktikumsplätze ist aufgrund der Nachfrage steigend.
Beklagenswert sei allerdings die Situation beim deutschen Publikums- und Musikernachwuchs: "Immer mehr Kinder in Deutschland sind musikalische Analphabeten, sie können nicht mehr richtig singen, geschweige denn ein Instrument spielen - dies gefährdet nicht nur die Zukunft der deutschen Musikkultur, dies schädigt das gesamte Bildungsniveau", so der Geschäftsführer der DOV, Gerald Mertens. Für die nächste Zukunft befürchtet Mertens weiter zurückgehende Orchester- und Planstellenzahlen. Gegenwärtig gibt es in Deutschland noch 135 Orchester mit rund 10.200 Planstellen. 1992 wurden noch 168 Orchester gezählt.
V.i.S.d.P.
Gerald Mertens
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