Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), Berufsverband und Interessenvertretung professioneller Orchestermusiker in Deutschland, äußert deutliche Vorbehalte gegen wesentliche Aussagen der am 18. August 2004 vom Deutschen Bühnenverein (DBV) veröffentlichten Theaterstatistik 2002/2003. Der DBV hatte dort unter anderem einen Rückgang der Besucherzahlen für "die Konzertorchester" in Deutschland festgestellt.

"Wir zählen in Deutschland gegenwärtig 136 Kulturorchester (Konzert- Opern- und Kammerorchester, sowie Rundfunkorchester), die ganzjährig spielen und vollständig öffentlich finanziert werden. Der DBV wertet in seiner Statistik gerade mal 48 aus, darunter auch solche, die lediglich als Projektorchester arbeiten, wie z. B. die Deutsche Kammerakademie Neuss oder das "Philharmonische Orchester Heidenheim an der Brenz". Die Konzerte von 14 Rundfunkorchestern der ARD-Anstalten werden überhaupt nicht erfasst. Abgesehen davon, dass die Daten sich auf die vorletzte Spielzeit beziehen, also schon recht betagt sind, ist diese Art der Zahlenerhebung und -bewertung für den deutschen Orchester- und Konzertbereich insgesamt mehr als fragwürdig", sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV.

"In Öffentlichkeit und Politik entsteht durch die Veröffentlichung von Wertungen auf der Grundlage unvollständiger Zahlen ein völlig unrealistisches Bild des Konzertlebens in Deutschland", so Mertens weiter. "Wir arbeiten daher gegenwärtig an der Auswertung einer Umfrage, die alle Kulturorchester und Rundfunkensembles erfasst und die erstmals sämtliche Konzerte und Konzertformen dokumentieren soll. Für die Zukunft wird man sich eine neue Gesamterfassung des deutschen Konzertbereiches überlegen müssen, um zu realistischen Einschätzungen des Konzertlebens und der Besucherentwicklung zu gelangen", meint Mertens abschließend."

V.i.S.d.P.
Gerald Mertens

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