Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat die in Mode gekommene Integration der Kulturabteilungen in die Staatskanzleien der Länder als eine deutliche Schwächung der Kultur stets kritisiert. Schleswig-Holstein (2005), Nordrhein-Westfalen (2005), Berlin (2006) und Bremen (2007) haben ihr Kulturressort der Staats- bzw. Senatskanzlei eingegliedert und damit darauf verzichtet, die Kultur in einem Ministerium anzusiedeln.
Nun hat der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, angekündigt, dass es in der kommenden Legislaturperiode in Berlin wieder ein eigenständiges Kulturressort geben soll. Diese Ankündigung begrüßt der Deutsche Kulturrat.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Die Ansiedlung der Kultur in den Staatskanzleien der Länder ist ein Fehler, weil ein Ministerpräsident oder Regierender Bürgermeister auch bei bestem Willen nicht quasi nebenbei auch noch ein guter Kulturminister sein kann. Kultur gehört zu den Kernaufgaben der Länder und muss dementsprechend in den jeweiligen Landesregierungen verankert sein. Die Ankündigung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit, in der nächsten Legislaturperiode wieder ein eigenständiges Kulturressort einzurichten, zeigt deutlich, dass das Experiment "Kultur ist Chefsache" nicht erfolgreich ist. Weit mehr für die Kultur erreichen kann ein an Kultur interessierter Regierender Bürgermeister oder Ministerpräsident, wenn er seinen Kulturminister nach Kräften unterstützt. Es ist positiv, dass Berlin seinen Fehler jetzt korrigieren und damit ein Vorbild für Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Bremen sein will. Doch warum will Klaus Wowereit den richtigen Schritt für die Kultur erst nach der Wahl im Jahr 2011 gehen?"
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