Vom 16. bis 21. September steht Weimar ganz im Zeichen der Musik. Unter dem Generalthema Musik und kulturelle Identität lädt die Hochschule für Musik Franz Liszt zum XIII. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung (GfM) ein. Das hochaktuelle Thema führt Wissenschaftler, Künstler und Komponisten aus aller Welt in Europas Kulturstadt zusammen, um sich mit grundsätzlichen Fragen unserer Musikkultur auseinanderzusetzen.

Etwa 380 Referenten aus mehr als 30 Ländern befassen sich mit den unterschiedlichsten Aspekten des Rahmenthemas. So wird der Frage nachgegangen, ob es nicht gerade die Begegnung mit dem Fremden und kultureller Austausch waren, die in der Vergangenheit entscheidende Impulse für Innovationen in der europäischen Musikkultur gegeben haben. Andererseits werden ganz aktuelle Phänomene wie der Starkult, die Bedeutung der Musikpädagogik für die Bildung kultureller Identität bis hin zu Auswirkungen der Globalisierung und Medialisierung auf gewachsene Traditionen unserer Kultur thematisiert. Schwerpunkte bilden ferner Fragen der Popularmusik und der Jugendkulturen sowie der Vergleich mit außereuropäischen Musikkulturen. Für öffentliche Vorträge konnten Bassam Tibi, Peter Gülke und Klaus Manger gewonnen werden. Die Kultusministerien nahezu aller Bundesländer haben den Kongress als Maßnahme der Lehrerfortbildung anerkannt bzw. den Schulen die Anerkennung freigestellt.

Das musikalische Rahmenprogramm – für sich genommen schon ein kleines Festival der Weltkulturen – mit europäischer Kammermusik und Symphonik, traditioneller Musik aus Namibia, Neuer Musik aus Japan, Osmanischer Kunstmusik der Goethezeit und vier chinesischen Kunqu-Opern, lässt Musikfreunde am Gegenstand des Kongresses ganz unmittelbar teilhaben. Vielseitigkeit garantiert auch eine Kooperation mit „pèlerinages“, dem neuen Weimarer Kunstfest. Zudem informieren zahlreiche Musikverlage über aktuelle Buch-, Noten- und CD-Produktionen.

Völlig neue Wege der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses beschreiten die Veranstalter mit dem Jungen Forum, das gemeinsam mit der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) und der Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltet wird. Hier wird Nachwuchswissenschaftlern (bis zu 30 Jahre) die Möglichkeit eröffnet, an einem internationalen Kongress teilzunehmen und in eigenen Diskussionsrunden mit ausgewählten Referenten ein Weimarer Memorandum zur Position der Musik und zu den Aufgaben staatlicher Kulturförderung zu erarbeiten.

Infos und Karten: Tel. 03643 – 555 197, www.hfm-weimar.de/gfmkongress2004
Quelle: Hochschule für Musik Weimar