Die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar lädt ein zum XIII. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung, der vom 16. bis 21. September 2004 in Weimar stattfindet.
Mit dem Rahmenthema "Musik und kulturelle Identität" zielt er auf einen breiten interdisziplinären Dialog. Kaum ein anderer Veranstaltungsort in Deutschland bietet sich für einen Kongress zu Fragen der kulturellen Identität in ähnlicher Weise an wie Weimar. Mit Herders »Stimmen der Völker« und Goethes Begriff der »Weltliteratur« wurden hier nicht nur Wegmarken für die Beschäftigung mit der kulturellen Identität des Anderen gesetzt. Vielmehr stehen auch die ambivalenten Seiten des Phänomens in der Geschichte Weimars nebeneinander:
Franz Liszts idealistische, auf die Stiftung einer gemeinsamen Identität der Nationen zielende Konzeption der »Weltmusik« und die furchtbare Erfahrung einer Identitätsbewahrung durch Musik in der auf die psychische und physische Identitätsvernichtung ausgerichteten Wirklichkeit des Konzentrationslagers Buchenwald.
Die Tatsache, dass die Musik ähnlich wie die Sprache ein ganz wesentliches Element sowohl unserer individuellen als auch unserer vor allem lokal, regional oder national geprägten kollektiven Identität ist, hat das abendländische Musikdenken unter ganz unterschiedlichen Aspekten bereits seit der Antike beschäftigt.
Unter dem Schlagwort der »kulturellen Identität« erhielten diese Aspekte im Zeichen der Globalisierung in den letzten Jahrzehnten innerhalb des Faches Musikwissenschaft vor allem in der Musikethnologie und der Musiksoziologie sowie in der New musicology eine bemerkenswerte Aktualität.
Quelle und Kongressprogramm: www.hfm-weimar.de
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