Schüleranteile nach Fächern (VdM-Statistik 2022, Bezugsjahr 2021)

Abbildung: Schüleranteile nach Fächern (VdM-Statistik 2022, Bezugsjahr 2021)
Öffentliche Musikschulen bieten eine Vielfalt an Instrumental- und Vokalfächern. Klavier, Gitarre, Violine, Schlagwerk, Blockflöte und Querflöte haben die höchsten Schülerzahlen.

Knapp 910.000 Belegungen zählten zuletzt die Instrumental- und Vokalfächer der öffentlichen Musikschulen im VdM sowie sonstige Unterrichtsformen wie Instrumentenkarussel, Klassenmusizieren und Elementare Musikklassen (Ensemble- und Ergänzungsfächer werden in der Darstellung nicht berücksichtigt). Ca. 21 % der Fachbelegungen entfielen dabei auf Tasten- und Balginstrumente, jeweils etwa 15 % auf Holzblas- und Zupfinstrumente sowie knapp 11 % auf Streichinstrumente. An den sonstigen Unterrichtsformen (ca. 23 %) nahmen rund 211.000 Kinder und Jugendliche teil. Die Daten der VdM-Statistik 2022 beziehen sich auf das gesamte Kalendervorjahr 2021 und spiegeln damit die Situation im zweiten von der COVID‑19-Pandemie geprägten Jahr. Insgesamt verzeichneten die öffentlichen Musikschulen 2021 in den Instrumental- und Vokalfächern und sonstigen Unterrichtsformen rund 97.100 Fachbelegungen weniger als im Kalenderjahr 2019.

Schülerzahlen in den am häufigsten gewählten Instrumentalfächern
Abbildung: Schülerzahlen in den am häufigsten gewählten Instrumentalfächern

Die am häufigsten unterrichteten Instrumente an öffentlichen Musikschulen sind Klavier mit zuletzt rund 160.000 Belegungen und Gitarre mit 117.500 Schüler*innen. Sehr beliebt sind auch Violine (rund 64.000 Belegungen), Schlagzeug und andere Schlaginstrumente (mehr als 50.000, darunter etwa 22.700 im Fach Drumset, dem „Instrument des Jahres“ 2022) sowie Querflöte (rund 34.250). Beim Blockflötenunterricht ist der Trend deutlich rückläufig: Mit zuletzt etwa 49.000 Belegungen gab es im dem Fach innerhalb von nur acht Jahren einen Schülerrückgang um 16.600.

In den Fächern mit geringeren Schülerzahlen waren in den Jahren vor Beginn der Pandemie unterschiedliche Trends zu beobachten. Im Vergleich der VdM-Statistiken 2020 und 2014 (Bezugsjahr jeweils das Kalendervorjahr) gab es Zuwächse von mehr als 20 % in den Fächern Viola, Kontrabass, Tenorhorn und besonders bei der Harfe und den sonstigen Zupfinstrumenten. Hingegen sank die Schülerzahl in den Fächern Keyboard und E-Orgel (-21 %) sowie E-Gitarre (-37 %) um jeweils rund 6.000.

Die Mandoline, die von mehreren Landesmusikräten zum „Instrument des Jahres“ 2023 ausgerufen wurde, zählte im Kalenderjahr 2019 bundesweit 659 Schüler*innen an öffentlichen Musikschulen. Im zweiten Pandemiejahr belegten 584 Schüler*innen das Fach.

Sämtliche Instrumental- und Vokalfächer verzeichneten infolge der COVID‑19-Pandemie zuletzt rückläufige Belegungszahlen. Besonders deutlich wird dies bei den Holzblasinstrumenten (16.323 weniger Schüler*innen im Vergleich der Kalenderjahre 2021 zu 2019) und den Zupfinstrumenten (-13.252). Noch gravierender ist der Rückgang bei den sonstigen Unterrichtsformen (Instrumentenkarussell, Klassenmusizieren, Elementare Musikklassen, Bandklassen und weitere): Gegenüber dem Kalenderjahr 2019 konnten 2021 rund 39.150 Kinder und Jugendliche weniger durch diese Angebote erreicht werden.

Tabelle
Fachbelegungen an den öffentlichen Musikschulen im VdM
Tabelle: Fachbelegungen an den öffentlichen Musikschulen im VdM

Hinweis

Grundlage der Daten ist eine jährliche Vollerhebung des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) unter seinen Mitgliedsschulen; zuletzt waren dies 934 öffentliche Musikschulen. Die Darstellung führt Schülerzahlen in den Instrumental- und Vokalfächern (ohne Ensemble- und Ergänzungsfächer) der Musikschulen auf. Datenstand bis einschließlich 2013 ist jeweils der 1. Januar des angegebenen Jahres; ab 2014 erfolgt die Datenerfassung nicht mehr anhand eines Stichtags, sondern auf Basis eines vollständigen Kalenderjahres (jeweils 1. Januar bis 31. Dezember des Vorjahres). Diese methodische Änderung hat eine signifikant veränderte Zahlenbasis zur Folge, da nun auch diejenigen Schüler*innen in die Statistik einfließen, die an Projekten und anderen zeitlich begrenzten Angeboten teilgenommen haben bzw. die im Laufe eines Jahres aus einer Musikschule ausgeschieden sind und mit der Stichtagsbetrachung bisher nicht erfasst werden konnten.

Statistik

Fußnoten

  1. Die Daten spiegeln die Schülerzahlen des Kalendervorjahres 2021. Seit März 2020 kam es zu pandemiebedingten Einschränkungen der Musikschulangebote.
  2. Die Summen weichen von den Gesamtschülerzahlen in der Statistik „Schülerzahlen und Altersverteilung an Musikschulen im VdM“ ab, da in der vorliegenden Darstellung Schüler*innen in Ensemble- und Ergänzungsfächern nicht berücksichtigt werden.
  3. Seit 2014 veränderte Datenerfassung, vgl. Hinweis.
  4. Stichtag zur Zählung der öffentlichen Musikschulen im VdM ist jeweils der 1. Januar des Folgejahres.
  5. Ab 2015 einschl. Bariton.
  6. Ab 2010 einschl. Stimmbildung.

Quelleninformationen

Zusammengestellt vom Deutschen Musikinformationszentrum nach: VdM-Jahresbericht 2022, hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, 2023; sowie: Statistisches Jahrbuch der Musikschulen in Deutschland, hrsg. vom Verband deutscher Musikschulen, diverse Jahrgänge.

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