Pressedossier

Öffentliche Musikschulen in Deutschland

Abbildung: Cover der Studie Öffentliche Musikschulen

Bonn, 15.02.2022

Wo die Wege zu einer öffentlichen Musikschule kurz sind, nehmen häufig besonders viele Menschen Unterricht. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie „Wege zur Musik“ des Deutschen Musikinformationszentrums, einer Einrichtung des Deutschen Musikrats. Sie zeigt anhand eines Bundesländervergleichs, wie weit Unterrichtsstätten durchschnittlich auseinanderliegen und wie hoch der Musikschüleranteil in verschiedenen Altersgruppen der Bevölkerung ist. Die Untersuchung ist in Kooperation mit dem Verband deutscher Musikschulen (VdM) entstanden. Alle Ergebnisse sind auf einem Infografikposter und online nachzulesen.

Deutschlandweit gibt es 933 öffentliche Musikschulen mit rund 21.000 Unterrichtsstätten, die von 1,5 Millionen Menschen besucht werden. Die Musikschülerinnen und -schüler verteilen sich unterschiedlich auf die Bundesländer, und zwar nicht nur hinsichtlich der absoluten Zahlen, sondern auch, was ihren Anteil an der Bevölkerung angeht. In Hamburg und Nordrhein-Westfalen besuchen beispielsweise rund 24 Prozent der Kinder im Grundschulalter eine Musikschule, während es in Bremen 5 Prozent sind. Ausgeglichener stellt sich die Lage bei den 10- bis 14-Jährigen dar. Dort liegt der Musikschüleranteil in den meisten Ländern zwischen 8 und 10 Prozent. Baden-Württemberg liegt mit 16 Prozent vorn.

„Erstmals konnte das miz differenzierte Daten zum öffentlichen Musikschulwesen mit Bevölkerungs- und Siedlungsdaten in Beziehung setzen."
Autor
Stephan Schulmeistrat, Leiter des miz

Hohe Anteile von Musikschülerinnen und -schülern korrespondieren oft mit kurzen Wegen zur nächsten Unterrichtsstätte. Dazu hat das miz berechnet, wie groß die durchschnittlichen Entfernungen zwischen den Unterrichtsstätten sind, ausgewiesen nach Regionen mit niedriger, mittlerer und hoher Besiedlungsdichte. Bundesweit betragen sie in Regionen mit dichter und mittlerer Besiedlung durchschnittlich 2 bzw. 4 Kilometer. Hier werden doppelt so viele Menschen erreicht wie in gering besiedelten Gebieten, wo es 9 Kilometer sind.

Zur Entstehung der Untersuchung erläutert Stephan Schulmeistrat, Leiter des miz: „Junge Menschen kommen am häufigsten über Bildungsinstitutionen mit Musik in Berührung – in erster Linie über Musikschulen bzw. private Lehrkräfte sowie allgemeinbildende Schulen. Erstmals konnte das miz nun differenzierte Daten zum öffentlichen Musikschulwesen mit Bevölkerungs- und Siedlungsdaten in Beziehung setzen und damit die Debatte um die Bedeutung von Musikschulstandorten weiter unterfüttern.“

„Die Studie unterstreicht, wie wichtig eine wohnortnahe Versorgung durch Musikschulen ist."
Autor
Matthias Pannes, Bundesgeschäftsführer des VdM

Matthias Pannes, Bundesgeschäftsführer des VdM: „Die Studie unterstreicht, wie wichtig eine wohnortnahe Versorgung durch Musikschulen ist. Außerdem zeigt sie die Bedeutung von Kooperationen mit Bildungsträgern, um vielen Kindern und Jugendlichen eine musikalische Bildung zu ermöglichen. Nordrhein-Westfalen und Hamburg, wo große Förderprogramme für Grundschüler existieren, zeigen, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht.“

Der Ergebnis- und Methodenbericht der Untersuchung steht online unter www.miz.org zur Verfügung. Dort kann auch das Infografikposter gegen eine geringe Pauschale bestellt werden.

Das Infografikposter ist Teil der Serie „Musikleben in Zahlen“. Es liegt sowohl als handlich gefaltete Variante als auch im Großformat zum Aufhängen vor und ist kostenlos gegen eine Versand- und Servicepauschale beim miz erhältlich. Themen der bisherigen Ausgaben waren Opernrepertoire, Geschlechterverteilung in deutschen Berufsorchestern sowie Orte und Kontexte des Amateurmusizierens.

Sponsor der Serie ist der Musikverlag Hal Leonard Europe.

Download-Bereich

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Februar 2022
Öffentliche Musikschulen in Deutschland
Infrastruktur und Nutzung öffentlicher Musikschulen im Verband deutscher Musikschulen

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Februar 2022
Kurze Wege fördern die musikalische Bildung
Deutsches Musikinformationszentrum (miz) veröffentlicht Studie zu Infrastruktur und Nutzergruppen öffentlicher Musikschulen

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Pressebilder zur kostenfreien Nutzung im Zusammenhang mit der Berichterstattung zur Studie.

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