Um den von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Komponisten ein lebendiges Andenken zu schaffen, wird an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) das „Zentrum für Verfemte Musik“ gegründet. Ziel dieser Einrichtung ist es, jene Musiker der Moderne, die Opfer der Gewaltherrschaft waren, in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und deren in Vergessenheit geratenen Werke wieder zu spielen.

Geleitet wird das Zentrum für Verfemte Musik von Dr. Birger Petersen, HMT-Dozent für Musiktheorie und Komponist, Volker Ahmels, Direktor des Konservatoriums Schwerin, Pianist und Initiator des Projektes Verfemte Musik in Schwerin, sowie dem renommierten Musikwissenschaftler Philippe Olivier. „Aus der deutschen Geschichte ergibt sich für das 21. Jahrhundert für Musiker wie auch die Musikwissenschaft die Verpflichtung, das Schicksal und das Schaffen verfolgter und ermordeter Musiker in Erinnerung zu halten, als lebendiges Mahnmal gegen Intoleranz und Gewalt“, sagt Dr. Birger Petersen. Die regelmäßigen Konzertprojekte sollen durch theoretische Forschung zu diesem Thema und dem Ausbau einer Datenbank „Verfemte Musik“ ergänzt werden. Mit dieser Verbindung und der künstlerisch-pädagogischen Ausrichtung ist die Einrichtung deutschlandweit einzigartig. Die offizielle Eröffnung des Zentrums für Verfemte Musik findet am Sonntag, dem 27. Januar 2008, um 20 Uhr im Kammermusiksaal der HMT statt. Dazu erklingt Musik von Petr Pokorny, Izzy Fuhrman und Alexander von Zemlinsky. Das Konzert wird am selben Tag bereits um 11.00 Uhr in der wieder eröffneten Synagoge Hagenow gegeben. Am 28. August wird es in der Aula der Großen Stadtschule Rostock wiederholt.

Bereits am 14. und 16. Januar führt das CONCERTINO ENSEMBLE unter der Leitung von Amaury du Closel verfemte Musikwerke in Rostock und Schwerin auf sowie in der dritten Januarwoche auf dem „Forum Voix Etouffées“ in Paris, einem Festival für Verfemte Musik.