Der rheinland-pfälzische Kulturstaatssekretär Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig hat gestern bei einer Feierstunde in Dahn 19 Chören die Zelter-Plakette und zwei Orchestern die Pro Musica-Plakette überreicht. Diese beiden Auszeichnungen verleiht der Bundespräsident einmal pro Jahr Chören und Musikvereinen, die seit mehr als 100 Jahren bestehen.

In seiner Festansprache würdigte Hofmann-Göttig Musikvereine und Chöre als „größte Bürgerbewegungen in unserem Lande“. Sie dienten nicht nur ihren Mitgliedern, sondern der Gesellschaft insgesamt. „Sie vermitteln Erziehung und Bildung, verrichten in erheblichem Umfang Basis- und Breitenarbeit, fordern und fördern aber zugleich auch die Spitzenleistung, so dass alle Unterstützung und Förderung mit öffentlichen Mitteln schon deshalb vollkommen gerechtfertigt sind, weil hier ein unverzichtbarer Beitrag zur Pflege von Kultur und zivilgesellschaftlichen Tugenden geleistet wird, wie ihn der Staats selbst weder organisieren noch erbringen kann und will“, sagte der Staatssekretär.

Der Staatssekretär lobte die Chöre und Vereine auch dafür, dass ihre Ambitionen in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen seien: „Heute wagen sich viel mehr Chöre und Blasorchester an die anspruchsvolle klassische und moderne Literatur als jemals zuvor. Chöre führen große Werke auf. Neue Aufführungsformen werden praktiziert. Jugendensembles gewinnen erkennbar Freude an schwierigsten zeitgenössischen Werken. Es lässt sich feststellen, dass mancher Klangkörper keinerlei Vergleich mit bezahlten Profi-Ensembles zu scheuen braucht.“

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels rief er die Vereine auf, weiter aktiv auf junge Menschen zuzugehen, um sie für ein Mitwirken zu gewinnen. Die Dachverbände der Laienmusik forderte Hofmann-Göttig auf, sich untereinander und mit anderen Kulturorganisationen noch besser zu vernetzen.

Absätze