Seit zehn Jahren gibt es den Hauptstadtkulturfonds. Der Bund und Berlin haben ihn 1999 gegründet, um Projekte zu fördern, die für die Hauptstadt wichtig sind und „nationale und internationale Ausstrahlung haben“. Innovative Projekte sollen es sein, aus allen Sparten und Bereichen der Kultur. Der Hauptstadtkulturfonds wird aus dem Bundeshaushalt finanziert. Gegenwärtig stehen jährlich 9.866 Mio. Euro zur Verfügung. In diesen zehn Jahren sind 4.995 Anträge gestellt worden. 1.205 Projekte wurden gefördert – mit rund 103 Mio. Euro.
Kulturstaatssekretär André Schmitz: „Der Hauptstadtkulturfonds ist aus der Berliner Kulturförderung nicht mehr wegzudenken. Kultur, auch Hauptstadtkultur, ist schon lange nicht mehr eine Kultur der Institutionen allein, und der Hauptstadtkulturfonds fördert mit Bedacht, was die Institutionen nicht leisten. Er unterstützt die Freie Szene und will die Orte stärken, die einen Fokus dieser Szene bilden:
Hebbel am Ufer, Sophiensaele, Dock 11, Ballhaus Naunynstraße, neuerdings das Radialsystem und viele andere. Zur Lebendigkeit der Szene hat der Hauptstadtkulturfonds wesentlich beigetragen.“
Von Anbeginn haben junge und noch relativ unbekannte Künstler eine Chance bekommen. Dazu gehört die argentinische Choreographin Constanza Macras (2001, „Mir, A Love Story“), dazu gehören die Regisseure Penelope Wehrli, Gesine Danckwart, Nicolas Stemann und Andres Veiel, dessen Inszenierung „Der Kick- Spurensuche eines Mordes“ – sie war 2006 zum Berliner Theatertreffen eingeladen – vom Hauptstadtkulturfonds ermöglicht wurde.
Bildende Kunst, Literatur, Filmreihen, Musik – vor allem Neue Musik - , Musiktheater und Theater hat der Hauptstadtkulturfonds regelmäßig gefördert. Die Compagnie Sascha Waltz hat regelmäßige Unterstützung erfahren. Arbeiten von Choreographen wie Eszter Salomon, Walter Bickmann, Martin Nachbar und Christoph Winkler hat der Hauptstadtkulturfonds unterstützt, und ohne den Hauptstadtkulturfonds hätte es die „Palast-Zwischennutzung“ – eine viel diskutierte Bespielung des Palastes der Republik 2004 und 2005, kurz vor dessen Abriss – nicht gegeben.
Kurator des Hauptstadtkulturfonds ist seit einem Jahr Bernd Wilms, der ehemalige Intendant des Deutschen Theaters.