Anlässlich des Jahreswechsels 2020/21 war das STAATSOPER FÜR ALLE-Konzert mit der Staatskapelle Berlin unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim vom 6. September 2020 am 31. Dezember 2020 online auf ZDF Kultur sowie auf den Websites www.staatsoper-berlin.de und www.staatskapelle-berlin.de zu erleben. Der Stream bleibt auf ZDF Kultur bis zum 17. März 2021 verfügbar.

Das Konzert bildete im September den Höhepunkt der Jubiläumswoche des 450-jährigen Jubiläums der Staatskapelle Berlin und war zugleich ein wichtiges Zeichen für die Rückkehr der Kultur nach dem ersten Lockdown. Zu Ehren des 250. Geburtstags Ludwig van Beethovens standen die beiden Violinromanzen mit Anne-Sophie Mutter als Solistin, die »Egmont«-Ouvertüre sowie die 9. Sinfonie, die »Ode an die Freude«, mit Julia Kleiter, Waltraud Meier, Andreas Schager und René Pape als Solistinnen und Solisten sowie dem Staatsopernchor auf dem Programm des Open-Air-Konzerts auf dem Bebelplatz, das Dank BMW stattfinden konnte. In diesem Jahr war das Konzert vor allem all jenen gewidmet, die durch ihre Arbeit in der Corona-Krise einen elementaren Beitrag für die Gesellschaft leisten. Der Eintritt war dank BMW Berlin wie immer kostenfrei. Das Konzert wurde zusätzlich am 13. September beim ZDF ausgestrahlt, auf www.staatsoper-berlin.de sowie www.staatskapelle-berlin.de gestreamt und erreichte auf diesem Wege bereits 1,11 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Neben STAATSOPER FÜR ALLE auf ZDF Kultur sind bei arte CONCERT aktuell außerdem die Neuproduktion von Wagners LOHENGRIN in der Regie von Calixto Bieito mit u.a. Roberto Alagna und Vida Miknevičiūtė verfügbar:  https://bit.ly/2L3NyAw  sowie Beethovens Sinfonien Nr. 4, Nr. 5., Nr. 6 und Nr. 8 mit der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim: https://bit.ly/3n1tLik.

Intendant Matthias Schulz: »Wir blicken auf ein sehr schwieriges Jahr für die Gesellschaft und die Kultur zurück. Premieren wie DER ROSENKAVALIER in der Regie von André Heller, die wir glücklicherweise noch im Februar feiern konnten, scheinen gerade wie aus einer anderen Welt. Umso wichtiger war es, dass wir zum Ende des Jahres mit LOHENGRIN noch mal eine große Oper, auch mit unserem Staatsopernchor, auf die Bühne bringen und digital zugänglich machen konnten. Das Publikum vermissen wir aber sehr! Die Absagen von Premieren, Tourneen, Konzerten, den BAROCKTAGEN und den FESTTAGEN, die zum Teil seit Jahren in Vorbereitung waren und an denen auch zahlreiche freischaffende Künstlerinnen und Künstler hängen, schmerzen sehr. Kultur mag vielleicht nicht in erster Linie systemrelevant sein, aber es wird unsere Herausforderung bleiben zu zeigen, wie extrem relevant Kultur für die Bildung, den Zusammenhalt, die Identität, die Empathiefähigkeit, die Sinnstiftung der Gesellschaft ist! Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass wir in 2020 mehr als erkennbar blieben, dass wir unsere Kraft behalten haben und dass wir nach wie vor bereit sind, jederzeit wieder einzusteigen und weiterzumachen. Das ist, neben guter Gesundheit für Sie alle, mein Wunsch für 2021: Dass wir Sie so schnell wie möglich wieder bei uns im Haus begrüßen dürfen!«

Wir möchten uns noch einmal herzlich bei allen Partnern bedanken, die uns in dieser ungewöhnlichen Zeit unterstützt haben und die dazu beigetragen haben, dennoch für unser Publikum da sein zu können: Bei unseren Hauptpartner BMW und der Hilti Foundation, unseren weiteren Sponsoren sowie bei den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden. Bei ZDF, 3Sat, ARTE, rbb und Deutschlandradio Kultur, die mit uns zusammen Opern und Konzerte nach Hause gebracht haben sowie bei Unitel, EuroArts, Accentus music und Naxos, die unseren digitalen Spielplan unterstützt haben. Bei den Kolleginnen und Kollegen der Presse, die uns in diesem Jahr begleitet haben. Und vor allem auch bei unserem Publikum, für die Loyalität und den Zuspruch in diesen herausfordernden Zeiten!

RÜCKBLICK 2020

Mit Strauss' DER ROSENKAVALIER, in der Inszenierung von André Heller und unter der musikalischen Leitung des Ehrendirigenten der Staatskapelle Berlin Zubin Mehta, konnte im Februar die letzte ausverkaufte Premiere vor voll besetztem Haus stattfinden.  Bereits am 12. März folgte die Live-Übertragung der Geistervorstellung von Bizets CARMEN unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim und mit Anita Rachvelishvili in der Titelpartie. In Kooperation mit dem rbb erreichte die Vorstellung über die Websites und Social Media-Kanäle der beiden Partner rund 160.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.

Während des ersten Lockdowns hat die Staatsoper Unter den Linden bis zum 17. Mai auf der Website einen täglich wechselnden Online-Spielplan mit Aufzeichnungen von Opern, Konzerten und Ballett angeboten. Die Produktionen waren dank Unitel, Accentus music, Naxos, EuroArts und dem rbb jeweils für 24 Stunden kostenlos und weltweit verfügbar. In der Spitze erreichten Streams bis zu 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in 24 Stunden, im Durchschnitt waren es rund 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauer am Tag. Die Aufrufe kamen aus 48 Ländern von Kasachstan bis Kolumbien, allen voran nach Deutschland: Russland, Japan, Österreich, USA, Frankreich.
Als Teil der Initiative »Der rbb macht’s« wurden neben dem CARMEN-Livestream außerdem Massenets MANON sowie Verdis MACBETH und FALSTAFF im März und April im rbb Fernsehen gesendet.  Fortgesetzt wurde der Online-Spielplan der Staatsoper Unter den Linden im Juli mit den digitalen Opernnächten sowie im November mit dem BAROCKTAGE-Wochenende.

Im Auftrag von ZDF/3sat wurde das Gedenkkonzert anlässlich 75 Jahre Kriegsende mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin aufgezeichnet, das 3sat am 8. Mai live/zeitversetzt übertrug und auch auf www.staatsoper-berlin.de sowie www.staatskapelle-berlin.de abrufbar war.

Vom 22. Mai bis 3. Juli. wurden zehn eigen produzierte Streams spartenübergreifender Konzertprogramme veröffentlicht mit Musikerinnen und Musikern der Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim, Sängerinnen und Sängern des Solistenensembles, Pianisten des Hauses sowie einer Reihe von befreundeten Künstlerinnen und Künstlern wie Jan Josef Liefers, Polina Semionova, Olga Peretyatko, Elsa Dreisig, Anna Prohaska, Michael Volle, René Pape.

Ergänzt wurden die Streams durch ein besonderes Liveangebot mit den Hofkonzerten der Staatskapelle Berlin, die im Juni zwei Mal die Woche unter dem Motto: »Wenn Ihr nicht zu uns kommen könnt, kommen wir zu Euch« stattfanden. Dazu hat die ehemalige Hofkapelle in ihrem Jubiläumsjahr das Opernhaus verlassen und quer durch die Kieze in Berliner Innenhöfen gespielt. Bewohnerinnen und Bewohner konnten sich für ihr Hofkonzert bewerben und die Musik von ihren Balkonen oder Fenstern aus live genießen. Mit dabei waren Höfe in Schöneberg, Charlottenburg, Mitte, Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Moabit.

Zurück aus der Sommerpause stand der Auftakt der Spielzeit 2020/21 im Zeichen des 450-jährigen Jubiläums der Staatskapelle Berlin – das immerhin mit Publikum, wenn auch in reduzierter Anzahl, begangen werden konnte: Am 29. August traten Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin im Rahmen des Musikfest Berlin auf,  der ursprünglich für die FESTTAGE 2020 vorgesehene Beethoven-Zyklus (die Sinfonie Nr. 1 – 8) kam zur Aufführung und am 6. September luden die Staatsoper Unter den Linden und ihr langjähriger Partner BMW Berlin zu STAATSOPER FÜR ALLE mit der Staatskapelle Berlin auf den Bebelplatz ein. Am 11. September folgten das Festkonzert »450 Jahre Staatskapelle Berlin«, ebenfalls dirigiert von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim sowie am 12. September ein an die geltenden Sicherheitsmaßnahmen angepasstes Geburtstagsfest für das Orchester. An diesem »Tag für die Staatskapelle Berlin« waren die Musikerinnen und Musiker in wechselnden kammermusikalischen Formationen und kleinen Orchesterbesetzungen bei freiem Eintritt zu erleben.  Flankiert wurde das Jubiläum durch eine Ausstellung zu »450 Jahren Staatskapelle Berlin« im Apollosaal, eine CD-Edition bei der Deutschen Grammophon, das Buch »Im Klang der Zeit« sowie zahlreiche (digitale) Kampagnen.

Ebenfalls vor reduziertem Publikum konnte die diesjährige Eröffnungspremiere am 3. Oktober mit Luca Francesconis QUARTETT in der Regie von Barbara Wysocka, unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim und mit Mojca Erdmann sowie Thomas Oliemans stattfinden. Zu erleben waren außerdem u. a. Vorstellungen von Strauss' ARIADNE AUF NAXOS, Bizets LES PÊCHEURS DE PERLES, mit reduziertem Chor sowie Mozarts DIE ZAUBERFLÖTE, in einer gekürzten Version ohne Pause sowie die Uraufführung von Simon Stehen-Andersens WALK THE WALK im Rahmen von LINDEN 21.

Um auf die prekäre Situation freischaffender Musikerinnen und Musiker aufmerksam zu machen, übertrugen der rbb und die Staatsoper Unter dem Linden ein Geisterkonzert der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim im weltweiten Livestream am 15. November. Der damit verbundene Spendenaufruf brachte dem Nothilfefonds der Orchesterstiftung über 36.000 € ein. Zuvor hatten die Musikerinnen und Musiker der Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim in den eigenen Reihen für den Nothilfefonds gesammelt und insgesamt 55.000€ gespendet.

Im Dezember konnte die Premiere von Wagners LOHENGRIN, in der Regie von Calixto Bieito und unter der musikalischen Leitung von Matthias Pintscher, stattfinden. Nach wie vor ohne Publikum im Saal, aber dank ZDF/arte mit einer Liveübertragung in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember für über 21.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in Europa. Die Aufzeichnung in der Mediathek verzeichnet im Schnitt weitere 5.000 Aufrufe pro Tag und ist noch bis zum 15. Januar 2021 auf arte CONCERT verfügbar.

Zum Ausklang des Beethoven-Jahres setzten die Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim ein besonderes Zeichen mit der Aufführung von vier Sinfonien des Jubilars: Anfang Dezember wurden die Sinfonien Nr. 4, Nr. 5, Nr. 6 und Nr. 8 aufgenommen und sind nun für 90 Tage im Stream auf arte CONCERT für den deutsch- und französischsprachigen Raum in Europa verfügbar.

Zu den guten Nachrichten in 2020 zählten für uns außerdem die OPUS KLASSIK Auszeichnung mit dem Preis für Nachwuchsförderung für das Kinderopernhaus Berlin – passend zum 10. Geburtstag des ersten Kinderopernhauses im Ursprungsbezirk Lichtenberg. Das Kinderopernhaus, das neben dem Opernkinderorchester zum Herzstück des neu ausgerichteten Education-Programms der Staatsoper Unter den Linden gehört, begann in Lichtenberg und wurde mittlerweile auf sechs Bezirke in ganz Berlin ausgeweitet.

Die erarbeiteten Neuproduktionen von Mozarts IDOMENEO, COSÌ FAN TUTTE und MITRIDATE, RE DI PONTO, die nicht wie geplant zur Premiere kommen konnten, werden zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt werden. Auch für Wagners LOHENGRIN werden Nachholtermine für Livevorstellungen gesucht.

Die Staatsoper Unter den Linden dankt dem Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und der Hilti Foundation herzlich für die Unterstützung.