In Deutschland wurden im Schuljahr 2003/04 knapp 962.700 Schülerinnen und Schüler des Primar- und Sekundarbereichs I ganztägig unterrichtet. Damit stieg die Zahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler um 101.500 (11,8 %). Insgesamt nutzen 10,9 % aller Schülerinnen und Schüler das Ganztagsangebot an Schulen. 5.647 Verwaltungseinheiten, also Schulen und Schulzentren, boten Ganztagsunterricht an, das waren 827 oder 17 % mehr als im Schuljahr 2002/03. 89 % der Verwaltungseinheiten mit Ganztagsschulbetrieb waren in öffentlicher Hand.

Dies ergibt der „Bericht über die allgemein bildenden Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland – 2002 und 2003“ der KMK, der auf der Basis einer bundeseinheitlichen Definition von Ganztagsschulen beschlossen wurde. Demnach müssen Ganztagsschulen an mindestens drei Tagen in der Woche ein ganztägiges Angebot bieten. An diesen Tagen wird den Kindern und Jugendlichen auch ein Mittagessen bereitgestellt. Die nachmittäglichen Angebote werden von der Schule organisiert und stehen in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem vormittäglichen Unterricht. Angebote, deren inhaltlicher Schwerpunkt eher auf dem Aspekt der Betreuung und nicht der Beschulung liegt, werden in dieser Statistik nicht erfasst.

Unterschieden werden im wesentlichen zwei Modelle: Bei der offenen Ganztagsschule steht das Angebot auf freiwilliger Basis zur Verfügung, so dass Eltern individuell entscheiden können, ob ihr Kind daran teilnehmen soll oder nicht. Bei der gebundenen Form ist die Teilnahme am Ganztagsunterricht für bestimmte Klassen, Jahrgänge (teilweise gebundene Form) oder aber die ganze Schule (voll gebundene Form) verbindlich. Die Erhebung zeigt, dass ein Drittel der Schülerinnen und Schüler (328.700 oder 34 %) offene Ganztagsangebote nutzten.

Die meisten Schülerinnen und Schüler (324.000) werden an Integrierten Gesamtschulen ganztägig unterrichtet. Darüber hinaus wurden 160.700 Kinder an Grundschulen ganztägig beschult und 132.000 nahmen am nachmittäglichen Unterricht an Sonderschulen teil. Weitere 126.900 Schülerinnen und Schüler wurden an Hauptschulen ganztägig beschult. Damit nutzten 68 % der Kinder und Jugendlichen an Integrierten Gesamtschulen Ganztagsangebote und 31 % der Sonderschülerinnen und –schüler. Bei den Gymnasien (6 %), den Grundschulen (5 %) und den Realschulen (4 %) war der Anteil der Ganztagsschülerinnen und –schüler am geringsten.

Es ist allerdings zu erwarten, dass sich die Strukturen im Ganztagsschulbereich in den nächsten Jahren erheblich verändern werden, da gegenwärtig in vielen Schulen ein Ganztagsangebot aufgebaut wird. Die KMK wird diese Entwicklung jährlich statistisch dokumentieren.

Der neue „Bericht über die allgemein bildenden Schulen in Ganztagsform in den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland – 2002 und 2003“ der KMK enthält zahlreiche Tabellen und Grafiken, die einen Überblick über die Verbreitung von Ganztagsschulangeboten in Deutschland und den Ländern geben. Er kann von der Internetseite der KMK (www.kmk.org) heruntergeladen und auch in Papierform unter der Telefonnummer 0228-501-617 oder per E-Mail unter statistik@kmk.org bestellt werden.

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