Eine Republik ohne politische Grenzen, das andere Israel, die Matrix deutsch-jiddischer Kulturen, jiddische Ritter - All diese Themen wurden in den letzten zwanzig Jahren Yiddish Summer Weimar (kurz: YSW) verhandelt. Das Festival stellt längst eine Institution im Weimarer Kulturbetrieb dar und bietet Raum für ganzheitliche Forschung, Vermittlung, Schaffung und Präsentation von traditioneller und kontemporärer jiddischer Kultur in einem interkulturellen Kontext.

Was 1999 seinen Anfang in einer Einladung der Band Brave Old World zu einem Musikworkshop der Europäischen Sommerakademie fand, entwickelte sich ein Jahr später zu den Klezmerwochen Weimar, die 2006 in Yiddish Summer Weimar umbenannt wurden. Mittlerweile ist der YSW ein fester Bestandteil nicht nur des Weimarer, sondern auch des jiddischen Kulturlebens auf dem gesamten Globus. Und: Er feiert in diesem Jahr sein 20. Jubiläum!

“Gerade die Corona-Pandemie zeigt uns deutlicher als je zuvor, wie wichtig die körperliche, soziale Dimension für unser Dasein ist. Deshalb findet der diesjährige YSW nicht in erster Linie online statt, sondern vor Ort”, erklärt der künstlerische Leiter des Festivals Dr. Alan Bern. “Nach vielen Gesprächen innerhalb des Teams und in Absprache mit Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung haben wir uns zu diesem Schritt entschieden. Selbstverständlich werden wir angemessene Social Distancing-Maßnahmen einhalten, um das soziale und kulturelle Miteinander zu ermöglichen.”

Vom 31. Juli bis 23. August 2020 sind in Weimar, Erfurt und Eisenach Konzerte und Workshops rund um die jiddische Sprache und Kultur geplant. Alle Veranstaltungen werden im Freien und in kleinen Gruppen und unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln stattfinden. Es werden verschiedene Kommunikationskanäle angeboten, die Besucher*innen über eventuelle wetterbedingte Programmänderungen auf dem neuesten Stand halten werden.

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