Mit einem bewegenden Konzert in Leipzigs Thomaskirche ging am Dienstagabend der XIV. Internationale Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb zu Ende. Zehn Tage lang wetteiferten 112 Teilnehmer aus 28 Ländern in den Fächern Orgel, Gesang, Violoncello/Barockvioloncello um den Titel „Bach-Preisträger“.

Alle neun Preisträger (1. bis 3. Preis in jedem Fach) gaben im Abschlusskonzert eine künstlerisch reife und beeindruckende Kostprobe ihres Könnens mit Werken aus dem Wettbewerbs-Programm.
Dazu der Präsident des Wettbewerbes, Prof. Dr. Robert Levin (Harvard University, USA): „Dieser Jahrgang war der beste seit langem und die Juroren sind stolz darauf, dass sich so viele hervorragende Nachwuchskünstler aus aller Welt in Leipzig trafen. Das zeigt doch, dass die Musik Johann Sebastian Bachs auf der ganzen Welt eine Schlüsselrolle im Kulturleben spielt und wir verbeugen uns vor den jungen Musikern, die diese Kultur in dieser Qualität hochhalten und weiterführen.“
Das vom Mitteldeutschen Rundfunk aufgezeichnete Konzert wird am 19. September im Programm von „MDR Figaro“ gesendet und demnächst auf CD erscheinen.

Gewinner im Fach Gesang ist der 30jährige Tenor Julius Pfeifer aus Stuttgart.
Ebenfalls aus Stuttgart stammt der Preisträger im Fach Orgel (Jörg Halubek, 26 Jahre).
Im Fach Violoncello setzte sich der Franzose Olivier Marron durch. Als jüngster Finalist (23 Jahre) erhielt der Student aus Lyon außerdem einen Sonderpreis.
Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 54.000 € vergeben, darüber hinaus Sonderpreise und Konzertengagements u.a. zum Bachfest Leipzig 2005.

Erstmals und als weltweit einzigartiges Experiment wurde der Wettbewerb parallel für modernes und historisches Violoncello ausgetragen. Und das mit gleichem Pflichtprogramm einer einzigen Jury für beide Arten des Violoncellospiels.
Damit öffnete sich der Wettbewerb internationalen Tendenzen und Bestrebungen, die historisches und modernes Instrumentarium zunehmend gleich berechtigt ins Konzertleben integrieren.

Nach mehr als 250 Jahren wurde das Konzert für Violoncello und Orchester B-Dur, Wq 171 von Carl Philipp Emanuel Bach (Pflichtstück im Finale) wieder aufgeführt:
Dr. Ulrich Leisinger vom Bach-Archiv hatte eigens für den Wettbewerb eine neue Ausgabe ediert, die demnächst auch bei Breitkopf und Härtel erscheinen wird.

Im Fach Gesang wurden folgende Preise vergeben:

1. Preis: Julius Pfeifer (Deutschland), Tenor
2. Preis: Trine Wilsberg Lund (Norwegen), Sopran
3. Preis: Markus Flaig (Deutschland), Bassbariton
4. Platz/Diplom: Susanne Langner (Deutschland), Mezzosopran
5. Platz/Diplom: Martin Berner (Deutschland), Bariton
6. Platz/Diplom: Christina Landshamer (Deutschland), Sopran

Im Fach Violoncello (Vc)/Barockvioloncello (BVc) wurden folgende Preise vergeben:

1. Preis: Olivier Marron (Frankreich), Vc
2. Preis: Adam Mital (Schweiz), Vc
3. Preis: Richard Harwood (Großbritannien), Vc
4. Platz/Diplom: Benoit Grenet (Frankreich), Vc
5. Platz/Diplom: Clare Tunney (Australien), BVc
6. Platz/Diplom: Igor Bobowitsch (Ukraine), Vc

Im Fach Orgel wurden folgende Preise vergeben:

1. Preis: Jörg Halubek (Deutschland)
2. Preis: Elke Eckerstorfer (Österreich)
3. Preis: Frédéric Champion (Frankreich)
4. Platz/Diplom: Roman Laub (Deutschland)
5. Platz/Diplom: Rudolf Peter (Deutschland)
6. Platz/Diplom: In-Sun Kang (Südkorea)