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Der Wiener Komponist Otto Wanke  
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Der Wolf Durmashkin Composition Award 2024 geht an Otto Wanke und Danielle Lurie für ihre meisterhaften Werke, die emotionale Tiefe und historische Sensibilität in innovative musikalische Sprache übersetzen. Diese Entscheidung wurde heute vom Kulturverein dieKunstBauStelle in Landsberg am Lech, der Hochschule für Musik und Theater München und der Gustav-Mahler-Universität Klagenfurt bekannt gegeben. Ausgeschrieben war der Wettbewerb für Komponistinnen und Komponisten bis 35 Jahre, die sich in einem neuen Werk für Akkordeon, Viola und Schlagzeug mit dem Holocaust auseinandersetzen wollten.

Die Uraufführungen der preisgekrönten Kompositionen finden am 9. November 2024 um 19:00 Uhr im Großen Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater München (Arcisstr. 12) statt, in Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome 1938.

Die Jury vergab den 1. Preis an das Werk »grains. ..loops. …« von Otto Wanke, da die Komposition die emotionale Tiefe und komplexe Struktur von Sutzkevers Gedicht meisterhaft in eine innovative musikalische Sprache übersetzt und eine eindringliche Reflexion über Hoffnung und Widerstandskraft schafft. Otto Wanke, ein Wiener Komponist, begann seine Karriere mit Jazz in Prag und studierte später Instrumental- und Elektroakustik-Komposition in Wien. Er unterrichtet elektronische Komposition an der Janáček-Musikakademie in Brünn und war bereits 2018 Preisträger des Wolf Durmashkin Composition Award.

Der 2. Preis ging an das Werk »Friling« von Danielle Lurie, da es mit tiefgründiger Musikalität und historischer Sensibilität die Tragik und Hoffnung des Ghettos Vilnius ergreifend zum Ausdruck bringt und dabei die Rolle von Musik in Extremsituationen eindrucksvoll hinterfragt. Danielle Lurie, Fagottistin und Komponistin, ist in Deutschland und Israel aktiv. Derzeit studiert sie Fagott und Komposition in Freiburg und München. Ihre Werke wurden unter anderem vom Meitar Ensemble und dem Volta Ensemble der HMTM aufgeführt.

Zum Hintergrund

Wolf Durmashkin Composition Award
Der Wolf Durmashkin Kompositionspreis 2024 ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Der Wettbewerb wurde 2018 von Wolfgang Hauck mit dem Verein »dieKunstBauStelle e.V.« aus Landsberg gegründet und wird 2024 in Kooperation mit der Gustav Mahler Privatuniversität Klagenfurt und der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) durchgeführt. Benannt ist der Wettbewerb nach dem jüdischen Musiker Wolf Durmashkin aus Vilnius, der 1944 von den Nationalsozialisten in einem Konzentrationslager in Estland getötet wurde. Das Projekt wird wie bereits 2018 vom Kulturfonds Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.

Erinnerungsarbeit an der HMTM
Die Hochschule für Musik und Theater München fördert und unterstützt erinnerungskulturelle Arbeit ausdrücklich und sieht diese als Teil ihres Bildungsauftrags. Durch Vernetzung und Kooperationen, durch Diskussionsveranstaltungen, Konferenzen und Konzerte, Performances und Produktionen macht die HMTM diese Erinnerungsarbeit sichtbar und schafft Verbindungen in die Gesellschaft.

Insbesondere das Ben-Haim-Forschungszentrum der HMTM unter Leitung von Dr. Tobias Reichard übernimmt dabei eine wichtige Funktion und verbindet musikwissenschaftliche Forschung mit musikalischer Praxis im Zusammenhang mit jüdischer Musik, verfolgten Musiker*innen und dem Nationalsozialismus. Auch der Forschungsschwerpunkt »Musik und Diktatur«, vertreten durch Prof. Dr. Friedrich Geiger am Musikwissenschaftlichen Institut der HMTM, schafft zentrale Impulse für eine kritische Auseinandersetzung mit der geschichtlichen, gesellschaftlichen und politischen Dimension künstlerischer Tätigkeit.
 

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