Seit Mai 2012 ist das Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus, nur 300 Meter vom Händel-Haus entfernt, nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder für das Publikum geöffnet. Jeden Freitag und Samstag können Besucher das Wohnhaus des ältesten Bach-Sohns und die Ausstellung „Musikstadt Halle“ (1. Etage) besichtigen.Die Ausstellung gibt einen Überblick über die reiche hallesche Musikgeschichte vom Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit.

Mit der Eröffnung des Wilhelm-Friedemann-Bach-Hauses wurde neben einem neuen Museum auch eine neue Spielstätte geschaffen. In einem salonartigen Raum mit barockem Flair, der dem Komponisten Robert Franz gewidmet ist, finden ab jetzt regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen statt. Der Raum beherbergt neben einem originalen Flügel auch Möbel aus dem Besitz von Franz. Die ersten Veranstaltungen im Salon „Robert Franz“ finden am 26. September und 14. November mit der beliebten Vortragsreihe „Musik hinterfragt“ statt sowie am 18. November im Rahmen der Hallischen Musiktage. Weitere Veranstaltungen im Salon „Robert Franz“ sollen folgen.

Im ersten Obergeschoss des Wilhelm-Friedemann-Bach-Hauses widmen sich auf einer Fläche von ca. 150 Quadratmetern acht Räume der halleschen Musikgeschichte und den Komponisten Samuel Scheidt (1587–1654), Georg Friedrich Händel (1685–1759), Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784), Johann Friedrich Reichardt (1752–1814), Carl Loewe (1796–1869) und Robert Franz (1815-1892). Neben Wissenswertem zum Leben und Schaffen der Komponisten werden auch gesellschaftshistorische Hintergründe der jeweiligen Zeit präsentiert. An Hörstationen sind Musikstücke der Komponisten zu hören, die im Zentrum des jeweiligen Ausstellungsraumes stehen. Die Museumsbesucher erhalten zudem Einblicke in die Geschichte des Hauses mit verschiedenen An- und Umbauten. Dabei werden auch ursprüngliche Raumzuschnitte wiederhergestellt, die in einer Bauuntersuchung ermittelt wurden. Höhe- und Endpunkt der Ausstellung ist ein salonartiger Raum, der dem Komponisten Robert Franz gewidmet ist und in dem neben dessenoriginalem Flügel auch Möbel aus seinem Besitz aufgestellt werden.

Außerdem werden neben Notenerstdrucken und Faksimiles u. a. weitere originale Musikinstrumente ausgestellt, darunter der Flügel von Carl Loewe. Aufgrund der stark variierenden Raumgrößen hat Ausstellungsdesigner Joachim Dimanski (Halle) ein durchgängiges Gestaltungskonzept entworfen, in dem eine chronologische „Zeitreise“ durch die Musikgeschichte Halles auch optisch als Verlauf umgesetzt wird. Hierfür sorgen wiederkehrende grafische Elemente in variierenden Farben.