In einem Festakt im Haus der Musik in Hof verlieh Dr. Thomas Goppel, Staatsminister a.D. und Präsident des Bayerischen Musikrats, dem ehemaligen Intendanten der Hofer Symphoniker und ehemaligen Präsidenten des Bayerischen Musikrats, Wilfried Anton, die Ehrenpräsidentschaft des Bayerischen Musikrats.
Vor zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Kultur, unter ihnen der Präsident des Deutschen Musikrats Prof. Martin Maria Krüger, Hofs Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner sowie Ministerialrat Michael Weidenhiller vom Kultusministerium und Herbert Hillig vom Wissenschaftsministerium, hob Laudator Thomas Goppel die vielen Verdienste von Wilfried Anton um die „Musik in Hof und darüber hinaus“ hervor, wofür ihm bisher schon zahlreiche Auszeichnungen verliehen wurden. Wilfried Anton zeichne jedoch noch viel mehr aus, als alle diese Ehrentitel zusammen auszusagen vermögen, brachte Goppel am Ende seiner Ausführungen auf den Punkt: „Engagement und Leidenschaft für die Musik, die Fähigkeit, diese Begeisterung an die Jugend weiterzugeben, und eine starke Persönlichkeit mit Tatkraft und Mut, Klugheit, taktischem Geschick und Diplomatie.“ Gerade solche Fürsprecher und Verwirklicher, solche Motoren und Mentoren, Macher und Manager brauche die Musik. So verband Goppel die Übergabe der Ernennungsurkunde mit dem Wunsch, den neuen Ehrenpräsidenten als unersetzlichen Berater und Mentor an seiner Seite zu wissen.
Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Streichquartett der Hofer Symphoniker mit Sätzen aus Antonin Dvoraks Streichquartett in F-Dur op.96, das als „Amerikanisches Streichquartett“ bekannt ist.
Wilfried Antons musikalische Karriere bei den Hofer Symphonikern begann 1961 und führte ihn steil nach oben. Mit 21 Jahren fing er als erster Hornist im Orchester an, wurde im Jahr darauf Orchestervorstand und weitere drei Jahre später und bis zu seinem Ruhestand 2008 Geschäftsführer und Intendant des Orchesters. 1978 gründete er die orchestereigene Musikschule der Hofer Symphoniker und schuf damit ein bundesweit beispielhaftes Modell, das als „Hofer Modell“ weit über Bayern hinaus bekannt wurde. Diese Kombination von Orchester, Musikschule, Kunstschule, Instrumentalensembles, Wettbewerben und zahlreichen Schulprojekten haben das Kulturunternehmen Hofer Symphoniker zum musikalischen Zentrum der Region gemacht.
Im Bayerischen Musikrat wirkte er seit dessen Gründung 1978 mit. 1997 wurde er einstimmig zum Präsidenten gewählt. In den 8 Jahren an der Spitze des Bayerischen Musikrats gestaltete Wilfried Anton zielgerichtet dessen Funktion als Interessenvertreter der Musikschaffenden in Bayern und als kompetenter Ratgeber im Rahmen musikbildungspolitischer Entscheidungen.
Unter anderem gelangen ihm im engen Austausch mit dem Bayerischen Landtag sowie dem Wissenschafts- und Kultusministerium zukunftsweisende Weichenstellungen zur Stärkung der Musik in der Schule und im außerschulischen Bereich. Dazu zählen u.a. die Revision der Lehramtsprüfungsordnung für Musikpädagogen zu Gunsten der Einbeziehung der Popularmusik, die Veränderung der Fremdsprachenfolge Latein/Englisch an musischen Gymnasien, um den Einstieg in den musischen Bereich zu erleichtern, sowie eine Vereinbarung mit dem Kultusministerium in Kooperation mit dem Landessportverband, wonach im Bereich des Ganztags Angebote der Musik- und Sportvereine bzw. Musikinstitutionen von den Schulen vorrangig zu berücksichtigen sind.
Zu einer weiteren Maßnahme, die Anton initiierte, zählt die 2005 gegründete Projekt-GmbH des Bayerischen Musikrats, die zwischenzeitlich neben der Bayerischen Chorakademie als besondere Fördermaßnahme für stimmlich begabte Jugendliche weitere erfolgreiche Projekte zur gezielten Förderung der musikalischen Breitenbildung entwickelt hat.
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Quelle
http://www.musikinbayern.de