In den Entstehungsprozess eines Musicals eintauchen, von der ersten Idee bis zum bühnenreifen Werk: Das ermöglicht der Wettbewerb „Schreib:maschine spezial“, den das Kulturzentrum Waggonhalle in Marburg in Zusammenarbeit mit der Deutschen Musical Akademie auf die Beine stellt. Die dort prämierte Musical-Idee wird im Anschluss mit viel Publikums-Einbindung während des diesjährigen Marburger Stadtjubiläums weiterentwickelt. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert „Schreib:maschine spezial“ mit 12.000 Euro.

Stärkt Waggonhalle als kulturellen Hotspot

„Das Publikum erlebt den Schaffensprozess und den Austausch mit Kreativen, gleichzeitig stärkt die Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Deutsche Musical Akademie die Rolle der Waggonhalle als wichtigen kulturellen Hotspot“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Der partizipative Ansatz, der Laien und Profis, Kulturschaffende und Publikum zusammenbringt, zeigt einmal mehr, wie wichtig unsere soziokulturellen Zentren für die hessische Kulturlandschaft sind. Sie sind Träger, Impulsgeber und Vernetzungsinstanzen. Auch deswegen haben wir ihre Fördermittel auf fast zwei Millionen Euro im Jahr erhöht, denn wir wollen, dass alle Menschen die Kunst und die Kultur erleben können, die sie für ihr Leben, für ihre persönliche Entwicklung inspiriert. Und wir wollen es allen kreativen Köpfen ermöglichen, ihre Fähigkeiten und Talente zu entwickeln und zu entfalten – denn dann können sie unser kulturelles Leben bereichern und damit auch unsere Gesellschaft.“

Bietet offene Bühne

Das Projekt „Schreib:maschine“ der Deutschen Musical Akademie bietet Autorinnen und Autoren, Komponistinnen und Komposten regelmäßig eine offene Bühne – normalerweise in Großstädten wie Berlin oder Hamburg. Für die Spezialausgabe zum Marburger Stadtjubiläum kommt das Konzept nach Mittelhessen. Bis zum 1. Juni können Kreativteams ihre Bewerbungen einreichen. Eine Jury aus Branchenprofis und Marburger Persönlichkeiten wählt vier Musical-Ideen aus, die Anfang August in einer öffentlichen Aufführung auszugweise gezeigt werden – noch ohne Ausstattung, nur mit einigen Darstellenden und einem Klavier. Das Publikum stimmt dann für seinen Favoriten ab und verleiht einen Publikumspreis; die Jury wählt das Stück mit dem höchsten Potenzial aus.

Gewinner-Musical wird intensiv betreut

Bis Ende Oktober wird das Gewinner-Musical von der Waggonhalle intensiv betreut, im November präsentieren die Macherinnen und Macher in Marburg ein Zwischenergebnis. Auch hier kommt das Publikum zum Zug: Es gibt schriftliches Feedback, das in die Weiterentwicklung der Aufführung einfließt. Zu einem späteren Zeitpunkt ist dann die Uraufführung des Musicals in der Waggonhalle geplant.

Gespannt auf den Prozess

Matze Schmidt, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der Waggonhalle, ergänzt: „Für die Waggonhalle mit ihrem soziokulturellen Anspruch ist dies natürlich ein Idealprojekt, offen zur Teilnahme für alle, starker regionaler und lokaler Bezug, Nachwuchsförderung, Kooperation, Teilhabe sind die ersten Stichworte, die mir einfallen. Ich freue mich sehr, dass das HMWK dieses außergewöhnliche Projekt so großzügig unterstützt und möglich macht. Wir sind sehr gespannt auf den ganzen Prozess, der ab April 2022 in Gang gesetzt wird, und freuen uns auf viele spannende, kreative Beiträge und die Ergebnisse, die zum Abschluss im November in der Waggonhalle der Öffentlichkeit präsentiert werden.“