Was denken Musiker*innen über Dirigent*innen? Das Kritische Orchester® gewährt einen Einblick in dieses spannende Beziehungsgeflecht: Musiker*innen namhafter Orchester versammeln sich ehrenamtlich im Kritischen Orchester®, um jungen Nachwuchsdirigent*innen ihr Feedback zu geben. Das Finale am 15. März 2020 um 11 Uhr ist öffentlich. Prof. Simone Young steht den Teilnehmenden als Dirigentische Mentorin zur Seite.

Die Werkstatt des Kritischen Orchesters® ist eine bewährte Kooperation zwischen dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrats und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. In diesem Jahr konnte ein neuer Bewerberrekord erzielt werden: 136 Dirigent*innen aus aller Welt bewarben sich um die Teilnahme an diesem Workshop; sieben davon wurden neben vier Stipendiaten des Dirigentenforums ausgewählt. Die Dirigentin Simone Young stellt die Einzigartigkeit und Bedeutung dieser Werkstatt für die Ausbildung eines Dirigenten heraus: "Der direkte Kontakt mit hervorragenden Musiker*innen ist etwas, wovon die meisten jungen Dirigent*innen nur träumen können. Es ist ein Privileg und eine große Chance, in wenigen Tagen sehr weit in der eigenen Entwicklung kommen zu können. Und genau das zeichnet die Werkstatt des Kritischen Orchesters aus. Ich freue mich sehr, diesen Ansatz zu unterstützen und auf diesem Weg jungen Leuten Erfahrungsspielraum für einen langen und mitunter mühsamen Weg zu ermöglichen.“

Die Künstlerische Leitung des Projekts hat Prof. Lothar Strauß inne, Erster Konzertmeister der Staatskapelle Berlin. Musiker*innen aus weiteren Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, dem WDR Funkhausorchester Köln, den Staatskapellen Dresden und Halle, der Komischen Oper Berlin, dem Beethoven Orchester Bonn, dem Staatsorchester Kassel u.a. bilden das Kritische Orchester®. Die Werkstatt findet in drei Runden statt, in denen die Musiker*innen den Dirigent*innen ihr direktes Feedback während der Proben geben. Nur die Teilnehmer*innen, die sich hier bewähren, erreichen die nächste Runde. Auf diese Weise gewinnen die Finalist*innen schrittweise wertvolle Probezeit mit dem Kritischen Orchester®.

Auf dem Programm stehen folgende Werke:
1. Runde: Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60
2. Runde: Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 "Italienische“
3. Runde: Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90

Termine

2. Runde (5-8 Kandidat*innen)
Samstag, 14. März 2020, 10:30 – 13:00 und 14:00 – 16:30: Probe mit dem Kritischen Orchester® 

3. Runde (2-5 Kandidat*innen) / Finale
Sonntag, 15. März 2020, 11:00 – 15:00 Uhr: Probe mit dem Kritischen Orchester®

Für Publikum ist die 3. Runde bzw. das Finale geöffnet.

Ort

Studiosaal der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin
Standort Charlottenstraße
Charlottenstraße 55
10117 Berlin

Weitere Informationen

Das Kritische Orchester® ist eine international ausgeschriebene Werkstatt für interaktives Dirigieren und geht zurück auf eine Idee von Klaus Harnisch, ehemaliger Projektleiter des Dirigentenforums. 2002 wurde das Kritische Orchester® von Christhard Gössling als Veranstaltung der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin gegründet. Seit 2016 kooperiert das Dirigentenforum mit der Hochschule zur Umsetzung dieses Projektes. Zu den Teilnehmern vergangener Dirigierwerkstätten zählen u.a. Patrick Lange, Eivind Gullberg Jensen, David Afkham und Kristiina Poska. Das Projekt wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Deutsche Orchestervereinigung (DOV).
Weitere Informationen unter: www.dirigentenforum.de/das-kritische-orchester/

Das Dirigentenforum ist das Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland. In den Sparten Orchesterdirigieren und Chordirigieren werden durch Meisterkurse junge Talente gefördert und die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit renommierten Dirigentenpersönlichkeiten ermöglicht. Die Stipendiaten des Dirigentenforums durchlaufen ein umfangreiches Arbeitsprogramm mit professionellen Orchestern und Chören. Die Vermittlung von Assistenzen, Förderkonzerten, Preisen und Stipendien ist weiterer Bestandteil der Förderung. Das Dirigentenforum richtet außerdem den Deutschen Dirigentenpreis in Köln und den Deutschen Chordirigentenpreis in Berlin aus.

Der Deutsche Musikrat (DMR) ist der Dachverband des Musiklebens in Deutschland und Träger zahlreicher Förderprojekte. Die Organisation fügt sich zusammen aus dem Deutscher Musikrat e.V. sowie der Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH und vertritt die Interessen von rund 14 Millionen Musizierenden. Das Generalsekretariat des Vereins in Berlin steht für das musikpolitische Wirken des Verbands mit seinen rund 100 Mitgliedorganisationen und 16 Landesmusikräten. Die Projektgesellschaft in Bonn organisiert die zwölf langfristig angelegten Projekte: Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler, Bundesjazzorchester, Bundesjugendchor, Bundesjugendorchester, Deutscher Chorwettbewerb, Deutscher Musikwettbewerb, Deutscher Orchesterwettbewerb, Deutsches Musikinformationszentrum (MIZ), Dirigentenforum, Förderprojekte Zeitgenössische Musik, Jugend jazzt, Jugend musiziert und PopCamp. Der DMR wurde 1953 gegründet, hat sich als Mitglied der UNESCO in seinem Handeln der Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen verpflichtet und steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Weitere Informationen zum Dirigentenforum des Deutschen Musikrates finden Sie unter www.dirigentenforum.de

Die Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, 1950 gegründet, bildet an zwei attraktiven Standorten im Herzen Berlins ca. 500 Studierende aus und ist als einzige deutsche Musikhochschule ausschließlich auf die künstlerische Ausbildung spezialisiert. Professor*innen wie Nicolas Altstaedt, Kolja Blacher, Claudio Bohórquez, Hanspeter Kyburz, Marie-Luise Neunecker, Thomas Quasthoff, Christine Schäfer, Antje Weithaas und Tabea Zimmermann tragen zur hervorragenden internationalen Reputation sowie zur hohen Anziehungskraft für junge Musiker*innen aus aller Welt bei. Als wichtiges Glied im Netz der renommierten Kulturinstitutionen der Bundeshauptstadt arbeitet die Hochschule eng mit den großen Berliner Orchestern, den drei Opernhäusern und mit weiteren Einrichtungen aller Größen und Sparten zusammen. Dadurch können Studierende bereits während des Studiums wertvolle Erfahrungen im professionellen Musikbetrieb sammeln und Kontakte für ihre weitere Karriere knüpfen.
Der Fächerkanon ist auf die Kerndisziplinen der abendländischen Kunstmusik fokussiert und umfasst Gesang, Klavier, Streichinstrumente, Holz- und Blechblasinstrumente, Dirigieren, Musiktheaterregie, Musikwissenschaften und Komposition. Die hochschuleigenen Klangkörper, darunter das Sinfonieorchester und das Echo Ensemble, arbeiten auf höchstem künstlerischen Niveau. Etwa 300 öffentliche Veranstaltungen jährlich geben Einblick in die künstlerische Entwicklung der Studierenden. Zum Ausbildungsprofil zählen die gemeinsam mit der Universität der Künste Berlin betriebenen Institute für Jazz, für zeitgenössische Musik und für Musikergesundheit sowie das Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach.

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