Der Weimarer Masterstudent Giuseppe Mengoli hat den 7. Mahler-Dirigierwettbewerb der Bamberger Symphoniker gewonnen. Der 30-jährige Italiener, der an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar in der Dirigierklasse von Prof. Nicolás Pasquet und Prof. Ekhart Wycik studiert, wurde mit dem mit 30.000 Euro dotierten 1. Preis ausgezeichnet, vor Taichi Fukumura (2. Preis) und Georg Köhler (3. Preis). Im Preisträgerkonzert wird er die Bamberger Symphoniker unter anderem mit Gustav Mahlers 7. Sinfonie und Alban Bergs „Sieben frühe Lieder“ dirigieren, außerdem ist für 2024 eine CD-Einspielung geplant.
„Das ist eine kleine Sensation“, freut sich sein Hauptfachlehrer Prof. Nicolás Pasquet. „Das ist ein fantastischer Sieg für Giuseppe und natürlich für unsere Hochschule, wir freuen uns sehr und sind stolz auf ihn. Es gab hunderte Bewerber*innen aus der ganzen Welt, und schon unter den 20 eingeladenen Teilnehmer*innen zu sein war ein Erfolg – und nun dieser tolle 1. Preis.“ Zeitgleich erreichten weitere gute Nachrichten die „Weimarer Dirigentenschmiede“: Dirigierstudent Martin Rajna wurde zum 1. Kapellmeister der Budapester Oper ernannt, und Alumnus Martijn Dendievel unterschrieb seinen Vertrag als neuer designierter Chefdirigent der Hofer Symphoniker.
Giuseppe Mengoli war bis vor kurzem Assistent von Lorenzo Viotti am Niederländischen Philharmonischen Orchester und an der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam. Im Mai 2023 wurde er Mitglied des künstlerischen Teams des Orchestre National de France für die Neuproduktion von „La Bohème“ am Theatre de Champs-Elysees, wo er die Bühnenproben leitete und Lorenzo Passerini assistierte. Diesen Sommer wird er bei den Salzburger Festspielen assistieren und in der kommenden Saison mit dem SWR Orchester zusammenarbeiten.
Im Mai 2022 assistierte Mengoli Lorenzo Viotti in Lissabon bei den Vorbereitungen und dirigierte das Gulbenkian-Orchester mit Schönbergs „Pelleas et Melisande“.Im Oktober desselben Jahres gab er sein Debüt mit dem Nederland Kamer Orchester. Als er sehr kurzfristig und mit großem Erfolg für die Einstudierung von Beethovens 5. Sinfonie mit den „Solistes Européen Luxembourg“ einsprang, wurde er sofort wieder eingeladen, bei den nächsten Projekten des Orchesters mitzuwirken.
Mengolis Dirigentenlaufbahn begann im Alter von 19 Jahren als Konzertmeister in Jugend- und Berufsorchestern. Seitdem hat er mit Oleg Caetani, Daniel Barenboim, Christoph König und John Axelrod mit Orchestern wie dem Real Orquesta Sinfonica de Sevilla, dem Oslo Opera House, dem LaVerdi Symphony Orchestra und dem Royal Opera House Covent Garden gearbeitet. 2018 gab Giuseppe sein Dirigierdebüt mit dem Gustav Mahler Jugend Orchester in Bad Schandau.
Als Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe schloss er sein Violinstudium mit der Auszeichnung "cum Laude" und besonderer Erwähnung ab. Neben der Violine studierte Giuseppe Mengoli auch Schlagzeug, Klavier, Trompete sowie Jazz und ist Komponist und Arrangeur. Nach seinem Bachelor-Abschluss in Orchesterdirigieren befindet er sich derzeit im konsekutiven Masterstudium an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar bei Prof. Nicolás Pasquet und Prof. Ekhart Wycik, wo er regelmäßig mit Orchestern wie der Staatskapelle Weimar, der Jenaer Philharmonie und der Thüringen Philharmonie Gotha zusammenarbeitet.