Am Montag, 3. Dezember, ging das musikwirtschaftliche Informationsportal WeCAB online. Das Ziel von WeCAB, was für „We Create Art And Beauty“ steht, ist es, ein authentisches Bild einer arbeitsteiligen Musikwirtschaft zu zeigen, die in der Öffentlichkeit verzerrt dargestellt wird. Dazu bedient sich das Multiautorenblog den klugen Köpfen der Branche: Die WeCAB-Autoren sind Profimusiker, Komponisten oder arbeiten in anderen Bereichen der Musikwirtschaft. Sie sind Labelmitarbeiter, gehören Managements oder Konzertagenturen an oder hatten als Journalisten schon viele Berührungspunkte mit dem Musikbusiness.

Independent-Label-Betreiber Stefan Herwig hatte die Idee für das Projekt und startet es nun zusammen mit der Journalistin Esther Mai.

Stefan Herwig arbeitet seit 1993 in der Musikwirtschaft und studierte zuvor Kommunikationswissenschaft. „Plattenfirmen, Verlage und Bands sind eigentlich Kommunikationsmaschinen, aber die Branche hat es leider nur selten geschafft, auch über sich zu kommunizieren“, sagt Herwig. Das Ergebnis sei ein stark verzerrtes Bild, in dem Fehlinformationen und Missverständnisse häufig die wahren Arbeitsumstände und Rahmenbedingungen in der Musikbranche überlagern. „WeCAB will ein Teil der Aufklärung sein und die Branche animieren, nicht nur über ihre Produkte und ihre Künstler zu kommunizieren, sondern auch sich selbst zu thematisieren. Wir wollen einen authentischen Blick hinter die Kulissen der Musikwirtschaft ermöglichen.“

WeCAB tritt an, um die Perspektive zu erden. Denn spätestens seit der Urheberrechts- und der GEMA-Debatte sind die Themen der Branche mehr als brisant und aktuell. Und werden viel zu oft falsch dargestellt. „In einem Umfeld, in dem vielfach Meinungen von Menschen verbreitet werden, die selbst kaum Einblicke in die Prozesse der Musikbranche haben, möchten wir einen Gegenpol schaffen. Wir wollen Musikschaffenden und Branchenvertretern eine eigene Stimme und Plattform geben. Die Branche soll etwas lernen was sie seit langem nicht mehr getan hat: Über sich selbst zu kommunizieren“, sagt Stefan Herwig.

„Ich habe in all den Jahren immer wieder erlebt, dass selbst die Menschen, die in der Branche arbeiten wollen oder sich für Musikthemen interessieren, selten darüber aufgeklärt sind, wie Musikwirtschaft wirklich funktioniert. Ich freue mich darauf mit meiner Arbeit bei WeCAB einen Teil dazu beitragen zu dürfen, diese Informationslücke immer weiter zu schließen“, sagt Esther Mai. Die 34-Jährige hat Germanistik, Anglistik und Politikwissenschaft studiert. Neben ihrer Tätigkeit als Journalistin bei Tageszeitungen hat sie sich auch immer mit Musikthemen auseinandergesetzt.

Neben einem unterhaltsamen Blick hinter die Kulissen der Musikbranche will WeCAB aber auch ein Informationsportal für Musikgruppen sein, die den Sprung vom Amateurstatus ins Profilager schaffen wollen. Es wird erklärt, wie einzelne Institutionen der Musikwirtschaft funktionieren, und wie man sich ein effektives Netzwerk aus Unterstützern wie Managements, Konzertagenturen, Livecrew, Verlagen und Labels zusammenbaut.

Gefördert wird die Plattform durch die Initiative Musik, einer Fördereinrichtung der Bundesregierung und der Musikwirtschaft.

Die redaktionelle Unabhängigkeit und inhaltliche Qualität der Plattform soll ein fünfköpfiger Beirat überwachen.

WeCAB steht für „We Create Art And Beauty“.

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