Der internationale Verband der unabhängigen Musikunternehmen, WIN (Worldwide Independent Network), hat das anhaltende Vorgehen der Google-Tochter YouTube in einer neuen Erklärung weiter kritisch in Frage gestellt, da YouTube mit seinen Plänen, Inhalte von unabhängigen Musikunternehmen zu sperren, die die neuen Verträge nicht unterschreiben wollen, weiter voranschreitet.

YouTube verschickt weiterhin entsprechende Drohungen an WIN- und VUT-Mitglieder, die sich weigern, die äußerst ungünstigen und nicht verhandelbaren Vertragsbedingungen zu unterschreiben.

Die unabhängigen Musikunternehmen stellen den weltweit zweitgrößten Marktanteil dar und folgen somit direkt auf Universal. In Deutschland trifft dies ebenfalls zu: Unabhängige Musikunternehmen stehen auch hier für einen Marktanteil von 30 Prozent.

YouTube hat Pläne für einen neuen Musikstreamingdienst angekündigt, der noch in diesem Sommer starten soll. Im Gegensatz zu den bereits erreichten Vereinbarungen mit den drei Major-Labels (Sony, Warner und Universal) steht laut Angaben der WIN-Mitglieder eine Einigung mit den unabhängigen Musikunternehmen noch aus.

Jörg Heidemann, Leiter der VUT-Geschäftsstelle, kommentiert die aktuelle Situation wie folgt: „Es ist für uns nicht nachvollziehbar, wie YouTube einen außergewöhnlichen und erfolgreichen Musikdienst entwickeln und umsetzen will, wenn 30 Prozent der Inhalte fehlen. YouTube macht sich auf diese Weise gleich für zwei seiner wichtigsten Zielgruppen unattraktiv: Zum einen für die Nutzerinnen und Nutzer, die enttäuscht sein werden, da sie auf YouTube viele spannende Musiktitel nicht mehr finden und zum anderen für die Künstlerinnen und Künstler und die unabhängigen Musikunternehmen, die die Musik erschaffen und fair bezahlt werden wollen. Wir möchten YouTube erneut in den Verhandlungsdialog bitten, um eine faire Lösung zu erreichen.“

Alison Wenham, CEO von WIN, dazu: „Put simply, by refusing to engage with and listen to the concerns of the independent music sector YouTube is making a grave error of commercial judgment in misreading the market. We have tried and will continue to try to help YouTube understand just how important independent music is to any streaming service and why it should be valued accordingly. Music fans want a service that offers the complete range of music available. This is something that companies such as Spotify and Deezer do, both of whom have excellent relationships with the independent music sector. By not giving their subscribers access to independent music YouTube is setting itself up for failure. We appreciate that a small number of independent labels may have their own reasons for agreeing to YouTube’s terms, that is their prerogative, but they are very much in the minority. The vast majority of independent labels around the world are disappointed at the lack of respect and understanding shown by YouTube. We once again urge YouTube to come and talk to us. “

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