Norbert Zimmermann, der seit 1997 das Amt des Vizepräsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) ausübte, wurde heute in den Ruhestand verabschiedet. Hermann Parzinger, der Präsident der Stiftung, würdigte ihn mit den Worten: "Für die SPK geht eine Ära zu Ende. Norbert Zimmermann prägte die Stiftung in den letzten nahezu drei Jahrzehnten in entscheidendem Maße. Er war stets ein kluger Stratege, ein herausragender Jurist sowie exzellenter Ideengeber und Initiator bei der Durchsetzung und Realisierung wegweisender Entscheidungen. Er wirkte nach innen und außen wohl abgewogen und stets vermittelnd. Dabei agierte er souverän und effektiv. In all der Zeit seines Wirkens schuf er ein Klima der vertrauensvollen Zusammenarbeit. Ich danke ihm ganz herzlich dafür."

Der 1946 geborene Jurist kam nach Stationen im Bundesverwaltungsamt, im Bundesministerium des Innern und als Verwaltungsleiter im Bundesinstitut für Sportwissenschaften in Köln im Juli 1984 zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Hier übernahm er die Leitung der Abteilung Haushalt, Organisation und Innerer Dienst. Im April 1997 trat er das Amt des Vizepräsidenten der Stiftung an. Nach der Verabschiedung des Präsidenten Werner Knopp zu Beginn des darauf folgenden Jahres führte Norbert Zimmermann im Interim bis zum Amtsbeginn von Klaus-Dieter Lehmann im Jahr 1999 die Geschäfte der Stiftung und vertrat diese nach außen. Zu den Schwerpunkten seines Wirkens in der SPK zählten vorrangig die solide Absicherung des Haushalts und die umfangreiche Planungs- und Bautätigkeit der Stiftung (insbesondere Ausbau des Kulturforums, Sanierung und Erweiterung der Museumsinsel und des Hauses Unter den Linden der Staatsbibliothek). Auch die Gestaltung des Zusammenwachsens der Stiftungseinrichtungen nach der deutschen Wiedervereinigung trägt seine Handschrift. Ein besonderes Augenmerk während seines langjährigen Wirkens widmete Norbert Zimmermann dem Thema des Verlusts und der Enteignung kultureller Güter während der NS-Zeit. Zimmermann war wesentlich an der Erarbeitung der Grundhaltung der SPK zu Fragen der Restitution dieser Werke beteiligt und dies bereits vor der Unterzeichnung der Washingtoner Erklärung im Jahr 1998. Unter seiner Federführung fasste der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Juni 1999 den Beschluss, den Verbleib verfolgungsbedingt entzogener Werke aus ehemals jüdischem Eigentum in den Einrichtungen der Stiftung zu klären und zu veröffentlichen und diese nach sorgfältiger Prüfung der Provenienz an ihre Alteigentümer zu restituieren. Im Rahmen des Digitalisierungsprojekts deutscher Bibliotheken, Museen und Archive (Deutsche Digitale Bibliothek), deren Geschäftsstelle bei der SPK angesiedelt ist, wird Norbert Zimmermann mit seinen profunden Kenntnissen der SPK auch weiterhin zur Verfügung stehen.

Zimmermanns Nachfolger im Amt des Vizepräsidenten der SPK wird zum 1. August 2011 Dr. Günther Schauerte, der bisherige Stellvertretende Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz.