GEMA, PRS for Music und STIM haben vergangene Woche die Verträge zur Gründung des ersten voll integrierten Lizenz- und Verarbeitungszentrums für den paneuropäischen Musikmarkt unterzeichnet. Die GEMA ist nun offizielle Gesellschafterin des Joint Ventures.

Die Gespräche zwischen den drei Verwertungsgesellschaften GEMA (Deutschland), PRS for Music (Großbritannien) und STIM (Schweden) wurden vergangene Woche erfolgreich mit dem Vertragsabschluss beendet. Die GEMA ist damit offizielle Gesellschafterin von ICE Copyright Enterprises.

Das durch die drei Verwertungsgesellschaften gegründete Lizenz- und Verarbeitungszentrum ermöglicht einen vereinfachten Zugriff digitaler Musikdienste auf Musikrechte sowie die schnellere und genauere Lizenzierung und Abrechnung für Musikurheber und Verleger.

„Mit dem Joint Venture reagieren wir auf die veränderten Marktbedingungen im Bereich der digitalen Musik- und Onlinedienste und die Bedürfnisse der Musikautoren und Verleger“, so Dr. Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA über die wegweisende Kooperation. „Künftig sind wir in der Lage, auf Basis einer länderübergreifenden Datenbank sowie gemeinsamer Verarbeitungssysteme die riesigen Datenmengen der Online-Musikdienste konsolidiert zu ver-arbeiten und eine schnellere, genauere und effizientere Lizenzverarbeitung und Abrechnung zu gewährleisten.“

Robert Ashcroft, Chief Executive des englischen Partners PRS for Music wird zunächst den Aufbau des Lizenzbereichs des Joint Ventures verantworten. „Wir freuen uns sehr über die Vereinbarung zwischen PRS for Music, STIM und GEMA zur Gründung des ersten integrierten Lizenz- und Verarbeitungszentrums. Vor fünf Jahren hatten wir die Vision, den fragmentierten Musikmarkt wieder zusammenzuführen. Hierzu haben wir eine zentrale Lizenz- und Verarbeitungsstelle entwickelt, in der die verschiedenen Musikrepertoires zusammenfließen und mit dem wir modernste Prozesse zum Rechtemanagement auf Grundlage einer zentralen Datenbank anbieten. Die Gründung des Joint Ventures ist ein bedeutender Schritt für die gesamte Musikbranche“, so Robert Ashcroft über die Kooperation.

Das Angebot des Joint Ventures richtet sich an alle europaweit agierenden digitalen Musik-dienste, die Lizenzrechte erwerben möchten, sowie an Verleger und Verwertungsgesellschaften, die entweder das gesamte Servicepaket einschließlich der Lizenzierung oder individuelle Back-Office-Services nutzen wollen. Das neue Lizenz- und Verarbeitungszentrum vereint die Repertoires der drei beteiligten Verwertungsgesellschaften und bietet Lizenznehmern so die Möglichkeit, eine einzige, gebietsübergreifende Lizenz zu erwerben.

Karsten Dyhrberg Nielsen, CEO von STIM, über die Vorteile des Joint Ventures: „Das Lizenz- und Verarbeitungszentrum ist einzigartig – keine andere Einrichtung bietet Zugang zu einem derart riesigen Repertoire europäischer Musik. Das Ziel war, eine Lösung für den fragmentierten Musikmarkt zu entwickeln. Hierzu haben wir unsere jahrelange Erfahrung in der Musikrechteverwertung eingesetzt und so ein gebietsübergreifendes Lizenz- und Verarbeitungszentrum geschaffen, von dem Rechteinhaber und digitale Musikdienste gleichermaßen profitieren werden.“

Zu den Vorteilen des neuen Joint Ventures zählen:

- Schnellere und genauere Rechnungsstellung sowie Ausschüttungen an Rechteinhaber vor dem Hintergrund stetig steigendender Datenvolumen bei der Nutzung und Abrechnung von Online-Services.
- Vereinfachte Lizenzverhandlungen für digitale, europaweit operierende Musikdienste und Erleichterung des Marktzugangs für innovative neue Onlinedienste.
- Bewährte Service-Kompetenz der Partnergesellschaften, die einen signifikanten Teil des europäischen Repertoires repräsentieren und über langjährige Erfahrung im Bereich Lizenzierung und Back-Office-Services verfügen.
- Verringerte Verarbeitungskosten aufgrund gemeinsamer Arbeitsprozesse und Systeme.
- Vollständige Transparenz für alle Rechteinhaber.
- Ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Vielfalt im Online-Bereich, da das neue Joint Venture auch kleinere Repertoires für die grenzüberschreitende Lizenzierung zugänglich macht.

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