Viele Maßnahmen der Familienförderung sollen wenig effektiv bis unwirksam sein. Zu diesem Ergebnis kommt laut Aussage des „Spiegel“ eine wissenschaftliche Studie, die vor allem die Wirtschaftlichkeit der einzelnen staatlichen Fördermaßnahmen untersucht. Am besten schnitten laut der Expertise hingegen Investitionen in Krippen- und Kindergartenplätze für Kinder ab. Nahezu die Hälfte der staatlichen Ausgaben flössen hierbei wieder an den Staat zurück.

Die Investition in den Ausbau von Kindertagesstätten hat jedoch nicht nur wirtschaftlich positive Auswirkungen. Bildungs- und Aufstiegschancen von Kindern aus ärmeren Familien oder mit Migrationshintergrund sind heute weit schlechter als noch in den 60er und 70er Jahren. Ein flächendeckender Zugang zu Bildungsangeboten bereits im frühen Kindesalter würde dem entgegenwirken. Der Besuch der einzelnen Kinder von Kindertagesreinrichtungen ist daher auch für ihr späteres Leben vor großer Bedeutung. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass sie dort nicht nur betreut, sondern auch wirklich gefördert werden.

Ein wichtiges Bildungsangebot in Kindertageseinrichtungen ist dabei die musikalische Förderung. Musik und insbesondere das aktive Musizieren sind Bestandteil der Allgemeinbildung. Musik spricht die Sinne bereits ab der Geburt auf vielfältige Weise an und gibt die Möglichkeit sich auszudrücken. Musizieren fördert die Persönlichkeitsbildung und trägt ebenso zur Sprachförderung bei.

Um noch mehr Kindern den Zugang zur Musik zu öffnen, beinhaltet sinnvolle Familienförderung auch, die steuerliche Absetzbarkeit von Musikunterricht zu ermöglichen.

Hierzu Winfried Richter, Bundesvorsitzender des VdM: "Bei entsprechenden Fördermaßnahmen für Familien und deren Kinder sind vor allem qualitativ hochwertige Bildungsangeboten in den Kitas von großer Bedeutung. Die Qualität der Bildungsangebote ist dabei entscheidend für die Entwicklung und Integration der Kinder und damit auch für ihren späteren schulischen und beruflichen Erfolg. Mit ihren qualitativ hochwertigen Bildungsangeboten ermöglichen die öffentlichen Musikschulen das Singen und Musizieren der Kinder in den Kitas, bei dem neben Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeit, Motorik und Sozialverhalten besonders auch Spracherwerb und Sprachentwicklung gefördert werden. Wir setzen uns daher dafür ein, dass alle Kinder den Zugang zu musikalische Bildung bekommen und dies in Kindertageseinrichtungen und durch steuerliche Absetzbarkeit von Musikunterricht staatlich gefördert wird."

Die bundesweit an über 4.000 Standorten vertretenen öffentlichen Musikschulen im Verband deutscher Musikschulen (VdM) unterstützen insbesondere durch vielfältige Kooperationen mit Kindertagesstätten und Kindergärten und ihrem Angebot der Musikalischen Früherziehung die Förderung von Kindern in den für ihre Entwicklung entscheidenden ersten Lebensjahren. Ausdrucksvolles Singen und Sprechen, Rhythmik, Bewegung und Tanz, Improvisieren, Hören, Nachdenken und Sprechen über Musik stehen dabei im Mittelpunkt.