Das 47. moers festival ist nach vier Tagen voller Musik zu Ende gegangen. Wie bereits im vergangenen Jahr etabliert, bot das moers festival zusätzlich zu Konzerten in der Festivalhalle viele zum Teil kostenlose Konzerte in der Moerser Innenstadt. An den vier Festivaltagen gab es 137 Programmpunkte mit Konzerten, Klanginstallationen und Kunst-Performances.
Im Schlosspark und im Freizeitpark lebte das Festival-Feeling vergangener Jahrzehnte wieder auf, z.B. an der in diesem Jahr erstmalig eingerichteten Bühne "Retro 77“, wo der alte Geist von mœrs spürbar wurde. Dank des guten Wetters zu Pfingsten erfreuten sich insbesondere die Freiluft-Spielorte großer Beliebtheit. Die Veranstalter gehen von gut 35.000 Besuchern auf dem gesamten Festivalgelände aus. Trotz der Pfingstferien, die zuletzt 1966 waren, fanden also auch viele Moerser BürgerInnen und BesucherInnen aus der Region den Weg zum Festivalgelände. Auch den Campern kam das sonnige Wetter entgegen: auf der Wiese am Solimare Aktivbad neben der Festivalhalle zählte man über 400 Zelte. Das Schwimmbad selbst wurde zum neuen Spielort, hier gab es spätabendliche Unterwasser-Konzerte, die sehr gut besucht waren.
Die Verteilung des Programms auf die unterschiedlichen Spielorte wurde in diesem Jahr sehr gut angenommen. Hier gab es einige magische Momente zu erleben: Peter Brötzmann spielte im Schlosshof, wo das Festival 1972 begonnen hat. Der Weltklasse-Pianist Ethan Iverson spielte nachts ein Konzert am Lagerfeuer. Die Reihe "moersify“, bei der Festival-MusikerInnen in Geschäften und Gastronomie in der Innenstadt auftreten, zählte diesmal 20 Programmpunkte. Der neu eingerichtete mœrs festival Express (eine musikalische Bimmelbahn) pendelte gut besetzt zwischen Halle, Park und Innenstadt. Viele BesucherInnen waren mit dem Fahrrad gekommen, wie an der vollen "Fahrrad-Weide“ sichtbar wurde. Als weiteres alternatives Verkehrsmittel war auch in diesem Jahr wieder das Piano-Mobil auf dem Festivalgelände unterwegs, mit dem beispielsweise die 17-jährige französische Ausnahme-Pianistin Domi oder die dem Festival schon viele Jahre verbundene Pianistin Julia Kadel unterwegs waren.
In der Halle gab es erneut die im vergangenen Jahr eingeführte Mittelbühne, wodurch weniger Zeit für Umbaupausen benötigt wurde. Erstmalig fanden die moers sessions, die das Herzstück des Festivals bilden, Eingang in das Hallen-Programm. Neben dem musikalischen Programm war mit der Reihe "discussions“ auch das Gespräch über Musik und Festivals auf der Bühne.
Die Händler begrüßten den aus Food- und Non-Food-Ständen gemischten Aufbau des Festivaldorfs und die von selbstgebauten Sitzmöbeln umgebene Bühne auf dem Dorfplatz. Auch Geschäftsführer Claus Arndt betonte seine Freude darüber, dass der Platz vor der Festivalhalle wieder ein Ort mit hoher Verweilqualität geworden sei. "Wir hatten das ganze Wochenende über eine phantastische Stimmung im Festivaldorf, und auch Polizei, Feuerwehr, Security und Sanitätsdienst vermeldeten allesamt ein außerordentlich ruhiges und friedliches Pfingstwochenende in Moers“, so Arndt.
Dank der erneuten Kooperation mit arte und WDR Fernsehen waren alle Konzerte im Live-Stream zu sehen. Die Konzerte sind bei www.arte.tv sechs Monate on demand verfügbar. Auch das Kulturradio WDR3 übertrug live vom moers festival und zeichnete zudem weitere Konzerte für spätere Ausstrahlungen auf.