Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) appelliert an die Berliner Politik, nicht mit Subventionen im Übermaß den Markt für Konzert- und Opernveranstaltungen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Anlass der Kritik sind 5.000 Karten, welche die Staatsoper unter den Linden im Juni und Juli zum Preis von 7 Euro anbietet. Verbandspräsident Michael Russ: „Wir hatten gehofft, dass nach unserer gerichtlichen Auseinandersetzung dem Berliner Senat deutlich geworden ist, dass er das Miteinander von öffentlich subventionierten und privaten Konzertveranstaltungen achten muss. Erst jüngst hat der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Günther Oettinger, darauf hingewiesen, wie wichtig für ein Kulturland wie die Bundesrepublik Deutschland ein ausgewogenes Gleichgewicht im Bereich der öffentlichen und privaten Veranstalter ist. Durch sinnloses Dumping mit 7-Euro-Tickets beschädigen Thomas Flierl und seine Kulturpolitik dieses notwendige Gleichgewicht auf Kosten der Steuerzahler.“

VDKD Justitiar Prof. Dr. Johannes Kreile erläutert: „Nachdem vor zwei Jahren das Berliner Landgericht dem Land Berlin und der Stiftung Berliner Philharmoniker noch bescheinigt hat, dass ein Verdrängungswettbewerb erst dann wettbewerbsrechtlich unzulässig ist, wenn öffentliche Gelder zum Zwecke der Vernichtung privater Konzertveranstalter eingesetzt werden, nutzt der Geschäftsführer der Deutschen Staatsoper Berlin, Georg Vierthaler, mit Rückendeckung der Berliner Kulturpolitik diese Spielräume aus.“ Natürlich begrüße es der VDKD, wenn neue Interessenten für Musik, insbesondere den schwierigeren Bereich der Klassischen Musik, gewonnen werden könnten. „Dies ist hier jedoch ganz offensichtlich nicht der Fall. Mit Mitteln der Steuerzahler wird erneut versucht, privaten Konzertveranstaltern, die meist über keine Subventionen verfügen, Kunden wegzunehmen. Dabei wird riskiert, dass private Konzertveranstalter, die zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten müssen, ihr Geschäftsmodell nicht mehr aufrecht erhalten können“, so Prof. Kreile weiter.

Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. wurde 1946 in Hamburg gegründet. Ziel des Verbandes ist die Stärkung der privatwirtschaftlich organisierten deutschen Konzertwirtschaft. Im VDKD sind rund 250 Agenturen, Konzertveranstalter und Stiftungen zusammengeschlossen, die im Bereich E- und U-Musik jährlich rund 1,6 Milliarden Euro umsetzen und ein Publikum von rund 40 Millionen Besuchern ansprechen.

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