Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. (VDKD) fordert den Südwestrundfunk (SWR) auf, die im vergangenen Jahr beschlossene Zusammenlegung der kulturell bedeutenden Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR sowie des SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, die im Jahr 2016 erfolgen soll, zurückzunehmen. Ein Vollzug dieser Fusion würde einen erheblichen kulturellen Schaden für das Konzertwesen in Deutschland insgesamt bedeuten. Michael Russ, Präsident des VDKD, stellt vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um den Rundfunkbeitrag fest: „Die Vielfalt der deutschen Musik- und Orchesterlandschaft ist einzigartig, sie zu pflegen und lebendig zu gestalten ist im Interesse der Allgemeinheit. Die geplante Fusion der SWR Orchester ist kulturpolitisch unklug und dem Spardiktat geschuldet. Die neue finanzielle Situation der Rundfunkanstalten schafft Möglichkeiten, die genutzt werden sollten, um gerade auch jungen Künstlern und der zeitgenössischen Musik Spielraum zu erhalten und zu schaffen."

Dementsprechend appelliert der VDKD an die Politik, in die Überlegungen zur Reduzierung des Rundfunkbeitrages auch einzubeziehen, dass ungeeignete Sparbeschlüsse im Kulturbereich nachhaltigen Schaden anrichten, der aktuell noch korrigiert werden könnte. Den Rundfunkanstalten müssten die Möglichkeiten eingeräumt werden, Fehlentscheidungen abzuändern und damit Fehlentwicklungen für die Kulturlandschaft in Deutschland zu vermeiden. Michael Russ ergänzt: "Über den Kultur- und Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hinaus sind Künstler wie Konzertveranstalter auf Rahmenbedingungen angewiesen, die ein breit gefächertes wie vielschichtiges und damit kreatives und lebendiges kulturelles Leben ermöglichen."

Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. wurde 1946 in Hamburg gegründet. Ziel des Verbandes ist die Stärkung der privatwirtschaftlich organisierten deutschen Konzertwirtschaft. Im VDKD sind rund 230 Agenturen, Konzertveranstalter und Stiftungen zusammengeschlossen, die im Bereich E- und U-Musik jährlich über zwei Milliarden Euro umsetzen und ein Publikum von rund 42 Millionen Besuchern ansprechen.

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