Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) widmet sich künftig verstärkt dem Thema Lärmschutz. Eine entsprechende Initiative sowie die neu eingerichtete Position eines technischen Beauftragten des Verbandes wurden auf der Mitgliederversammlung im September mit großer Zustimmung begrüßt. Erste Schritte waren die Einrichtung einer technischen Arbeitsgruppe sowie ein Kooperationsangebot an das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung als Reaktion auf den Beschluss der 78. Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) vom 1. Juli 2005 "Maßnahmen zur Verhinderung von Gehörschäden durch Musikveranstaltungen einschließlich Diskothekenlärm".

Michael Russ, Präsident des VDKD, erläutert: "Ziel freiwilliger Selbstverein-barungen - wie von der GMK gefordert - muss sein, die Interessen von Musikgenuss und Gesundheitsschutz in Einklang zu bringen. Aufklärung und Eigenverantwortung der Konzertbesucher sollten Vorrang vor neuen gesetz-lichen Regelungen haben." Im Mittelpunkt der Bemühungen solle stehen, wie Aufklärung über Gefahren von zu starker Musikbelastung bei Konzerten erfolgen kann, hier sollten generelle Regelungen angestrebt werden, wonach dann Aufklärungshinweise bei sämtlichen Konzerten gegeben werden müssten. Das Instrumentarium aus bestehenden DIN-Normen und Haftung des Veranstalters aufgrund allgemeiner zivilrechtlicher Vorschriften sei aus Sicht des Verbandes vollkommen ausreichend. "Untersucht werden muss auch der sicherlich wesentliche Anteil, den der private Musikgenuss zu dauerhaften Hörschäden gerade bei Jugendlichen beiträgt", so Michael Russ.

Im VDKD beschäftigt sich künftig neben Hans-Peter Haag, im Vorstand für technische Fragen zuständig, eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Christoph Uerlings, technischer Koordinator der Peter Rieger Konzertagentur, mit Fragen wie Immissionsschutz und DIN-Normen bei Konzerten. "Wir freuen uns sehr, dass wir mit Christoph Uerlings einen international renommierten Sicherheits-Experten gewinnen konnten", so Michael Russ. "Als Spitzenverband der Konzertveranstaltungs- und Künstlervermittlungsbranche haben wir dem Bundesgesundheitsministerium bereits in einem Schreiben unsere Gesprächs-bereitschaft signalisiert."

Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. wurde 1946 in Hamburg gegründet. Ziel des Verbandes ist die Stärkung der privatwirtschaftlich organisierten deutschen Konzertwirtschaft. Im VDKD sind rund 250 Agenturen, Konzertveranstalter und Stiftungen zusammengeschlossen, die im Bereich E- und U-Musik jährlich rund 1,6 Milliarden Euro umsetzen und ein Publikum von rund 40 Millionen Besuchern ansprechen.

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