Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) begrüßt die Klarstellung des ARD-Vorsitzenden Prof. Dr. Thomas Gruber zur Aufgabe der Rundfunkanstalten in Deutschland bezüglich der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen. "Wir freuen uns über die Klarstellung, dass der Auftrag der Landesrundfunkanstalten nicht primär darin liegt, als Konzertveranstalter aufzutreten. Gerade für den Bereich der Open-Air-Veranstaltungen ist dies sehr zu begrüßen, da hier die private Konzertwirtschaft wiederholt und am deutlichsten unter dem Handeln von öffentlich subventionierten Veranstaltern am Markt zu leiden hat", so VDKD-Präsident Michael Russ.

"Als Branchenverband geht es uns nicht darum, staatliche Kulturförderung zu stoppen, vielmehr wehren wir uns gegen den Verdrängungswettbewerb," ergänzt Prof. Dr. Johannes Kreile, Justitiar des VDKD. Durch den gezielten Einsatz öffentlicher Finanzmittel entgegen ihrer Zweckbestimmung könnten öffentliche Veranstalter beispielsweise Ticketpreise unzulässig unterbieten, im Gegensatz zu den privaten Konzertveranstaltern, bei deren Preisen alle branchenüblich zu berücksichtigenden Kosten eingestellt seien.

Der VDKD sieht seine Position durch die Worte des ARD-Vorsitzenden Gruber bekräftigt. Dieser hatte in einem offenen Brief an die Deutsche Orchestervereinigung vom 23. März 2005 erklärt, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht primär Konzertveranstalter sei, sondern sich dessen Auftrag auf die Veranstaltung und Verbreitung von Programmen beziehe. Michael Russ bemerkt abschließend: "Ein geregeltes Miteinander ist uns wichtig, denn nur subventionierte Kultur und private Veranstaltungswirtschaft gemeinsam können ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Kulturleben gewährleisten."

Der VDKD setzt sich beständig für einen fairen und geregelten Wettbewerb von öffentlich subventionierten und privatwirtschaftlichen Veranstaltern ein. In diesem Zusammenhang ist er wiederholt gegen Missverhältnisse vorgegangen, wie beispielsweise mit der Musterklage gegen das Land Berlin und die Berliner Philharmoniker unter dem Aspekt des Verdrängungswettbewerbes im Jahr 2002 oder mit dem erfolgreichen Protest gegen die Vergnügungssteuer auf privatwirtschaftlich organisierte Musikveranstaltungen in Köln im Jahr 2004.

Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. wurde 1946 in Hamburg gegründet. Ziel des Verbandes ist die Stärkung der privatwirtschaftlich organisierten deutschen Konzertwirtschaft. Im VDKD sind rund 250 Agenturen, Konzertveranstalter und Stiftungen zusammengeschlossen, die im Bereich E- und U-Musik jährlich rund 1,6 Milliarden Euro umsetzen und ein Publikum von rund 40 Millionen Besuchern ansprechen.

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